Mit offenen Augen schlafen: Ursachen & was du dagegen tun kannst!
Die meisten von uns verbinden Schlaf mit tiefer Ruhe, Entspannung und ganz klar: mit geschlossenen Augen. Doch tatsächlich gibt es auch Menschen, die mit offenen Augen schlafen – oder zumindest mit halb geöffneten Lidern. Für viele klingt das zunächst seltsam, vielleicht sogar ein wenig unheimlich. Tatsächlich ist dieser Zustand jedoch vor allem bei Babys und Kleinkindern gar nicht so selten. Die Gründe, warum manche Menschen ihre Lider nicht ganz schliessen können (Lagophthalmus), sind unterschiedlich und reichen von harmlosen Ursachen bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Wir erklären dir, was dahintersteckt und wie du deinen nächtlichen Schlaf erholsamer gestalten kannst – mit geschlossenen Augen.
von CALIDA
12. November 2025•8 Min. Lesezeit
Schlafen mit offenen Augen: Ruhen, während man wach bleibt. Körper still, Blick aufmerksam, ruhig dazwischen.
Inhaltsverzeichnis
Warum manche Menschen mit offenen Augen schlafen
• Stress und andere psychische Faktoren
• Leichter Schlaf bei Kleinkindern
Schlafe ich mit offenen Augen? Das sind die Anzeichen
Ist das Schlafen mit geöffneten Augen ungesund?
So bleiben deine Augen nachts geschlossen
• Augensäckchen oder Augenmasken
Das Wichtigste in Kürze
Kann man mit offenen Augen schlafen? Ja! Die Ursachen reichen von psychischen Faktoren über anatomische Besonderheiten bis hin zu neurologischen Störungen.
Wenn die Augen dauerhaft halb geöffnet sind, kann dies zu Trockenheit, Reizungen oder sogar Schäden an der Hornhaut führen.
Mit einfachen Massnahmen wie Schlafmasken, Augensäckchen oder Entspannungsübungen lässt sich das Problem oft lindern.
Warum manche Menschen mit offenen Augen schlafen
Normalerweise schliessen sich unsere Augen beim Einschlafen ganz automatisch – das merken wir bereits, wenn wir müde sind und die Augenlider schwerer werden. Das Schlafhormon Melatonin sorgt dann für Ruhe und unser Körper schaltet in den Erholungsmodus. Die Muskeln erschlaffen.
Bei manchen Menschen bleibt dieser Mechanismus jedoch aus – die Augen bleiben beim Schlafen ganz oder zumindest halb geöffnet. Die Gründe dafür sind vielfältig: Manche Menschen sind genetisch veranlagt, andere entwickeln dieses Verhalten im Laufe ihres Lebens. Oftmals steckt jedoch ein Zusammenspiel aus körperlichen und psychischen Faktoren dahinter.
Stress und andere psychische Faktoren
Einer der häufigsten Auslöser für das Schlafen mit offenen Augen ist Stress. So kann dein Körper in ständiger Alarmbereitschaft auch im Schlaf nicht richtig abschalten – die Muskeln entspannen sich nicht vollständig und die Augenlider bleiben teilweise geöffnet. Angststörungen oder chronische Schlafprobleme können diesen Effekt verstärken.
Gerade in stressigen Lebensphasen kann es daher helfen, bewusst auf Entspannung zu achten: Atemübungen, Meditationen oder ein Abendritual mit einem beruhigenden Kräutertee und weicher, atmungsaktiver Nachtwäsche lassen Körper und Geist dabei sanft zur Ruhe kommen.
Hasenauge (Lagophthalmus)
Eine verbreitete medizinische Ursache für das Schlafen mit offenen Augen ist der sogenannte Lagophthalmus, im Volksmund auch „Hasenauge“ genannt. Bei dieser Erkrankung können sich die Augenlider nicht vollständig schliessen, was nicht nur nachts, sondern auch tagsüber zu Problemen führen kann.
Lagophthalmus kann angeboren sein, aber auch durch eine Verletzung bestimmter Gesichtsnerven, eine Operation oder durch Erkrankungen wie Gesichtslähmung entstehen. Wenn der Zustand dauerhaft anhält, ist eine ärztliche Behandlung wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden.
Schlafparalyse
Ein weiterer Grund kann eine Schlafparalyse sein – ein Zustand zwischen Wachsein und Schlaf, bei dem sich der Körper nicht bewegen kann, obwohl das Bewusstsein schon aktiv ist. Hier kann es vorkommen, dass die Augen geöffnet sind, obwohl der Körper „schläft“. Betroffene beschreiben diesen Zustand oft als beängstigend, da sie zwar sehen, aber nicht reagieren können.
Schlafparalysen treten häufiger bei unregelmässigen Schlafrhythmen oder Schlafmangel auf. Eine geregelte Schlafroutine, Stressreduktion und eine gesunde Lebensweise können hier helfen, das Risiko zu reduzieren.
Leichter Schlaf bei Kleinkindern
Besonders bei Babys und Kleinkindern ist das Schlafen mit halb geöffneten Augen keine Seltenheit und meist völlig harmlos. Da ihre Schlafphasen noch sehr kurz und oberflächlich sind, bleibt der tiefe Schlaf manchmal aus und es kann vorkommen, dass sich die Lider nicht vollständig schliessen. In der Regel verschwindet dieses Phänomen mit zunehmendem Alter von allein.
Schlafe ich mit offenen Augen? Das sind die Anzeichen
Wer allein schläft, bemerkt oft gar nicht, dass die Augen in der Nacht geöffnet bleiben. Wachst du morgens jedoch regelmässig mit trockenen, geröteten oder juckenden Augen auf, könnte dies ein Hinweis sein. Auch ein Fremdkörpergefühl oder Lichtempfindlichkeit sind typische Anzeichen.
Manche Betroffene berichten ausserdem davon, dass ihre Augen morgens verklebt sind und sich nur schwer öffnen lassen – bei all diesen Symptomen ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. In einem Schlaflabor wird dein Schlaf überwacht, um festzustellen, ob du tatsächlich unter Lagophthalmus leidest oder ob andere Ursachen dahinterstecken.
Ist das Schlafen mit geöffneten Augen ungesund?
Grundsätzlich gilt: Wer nur gelegentlich, zum Beispiel aufgrund von akutem Stress, mit halb offenen Augen schläft, muss sich keine Sorgen machen. Kritisch wird es jedoch, wenn die Augen regelmässig austrocknen, weil sie nachts geöffnet bleiben. In diesem Fall kann die Hornhaut Schaden nehmen, was langfristig zu Sehstörungen oder einer gereizten Bindehaut führen kann.
Zudem kann auch die Schlafqualität darunter leiden, da weiterhin Licht ins Auge fällt und der Körper das Signal „Nacht = Ruhe“ nicht vollständig empfängt. Dadurch kann dein Schlaf weniger tief und möglicherweise durch häufiges Aufwachen oder gar Schlaflosigkeit geprägt sein.
So bleiben deine Augen nachts geschlossen
Wenn deine Augen nachts gelegentlich geöffnet sind, liegt das wahrscheinlich an psychischen Faktoren wie Stress. Dem kannst du durch gezielte Massnahmen entgegenwirken, um besser zur Ruhe zu kommen.
Entspannung und Massage
Regelmässige Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditationen können helfen, die Muskeln rund um die Augen zu lockern. Sanfte Augenmassagen oder eine warme Kompresse entspannen ebenfalls und fördern zudem die Durchblutung, was das Schliessen der Lider erleichtert.
Augensäckchen oder Augenmasken
Eine Schlafmaske kann wahre Wunder wirken, da sie das Auge vor ständigem Luftzug schützt, eine Austrocknung verhindert und gleichzeitig für Dunkelheit sorgt; ein wichtiges Signal, um die Melatoninproduktion anzuregen.
Alternativ können auch Augensäckchen mit Lavendel oder Leinsamen helfen. Durch die entspannenden Zusätze und das Gewicht entfalten sie eine beruhigende Wirkung, die Stress und innerer Unruhe entgegenwirkt.
Ärztliche Eingriffe bei medizinischer Notwendigkeit
Wenn anatomische Ursachen hinter dem Schlafen mit offenen Augen stecken, können auch operative Eingriffe notwendig sein, bei denen die Lidmuskulatur korrigiert oder verstärkt wird. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Augen sich nicht mehr vollständig schliessen können oder bereits Schäden entstanden sind.
Fazit
Mit offenen Augen zu schlafen, klingt zunächst ungewöhnlich, ist aber keineswegs selten – und in den meisten Fällen harmlos. Häufig steckt Stress oder ein unregelmässiger Schlafrhythmus dahinter, manchmal können aber auch medizinische Ursachen wie Lagophthalmus oder Schlafparalysen der Grund sein.
Wer morgens mit trockenen, geröteten Augen aufwacht oder sich trotz ausreichend Schlaf ständig müde fühlt, sollte diese Symptome ernst nehmen und gegebenenfalls ärztlich abklären lassen. Mit bewusster Entspannung, einer guten Schlafhygiene und kleinen Hilfsmitteln wie Augenmasken lässt sich das Problem dann oft schnell lindern.
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