Schlafbedarf bei Kindern: Wie viel Schlaf braucht dein Kind?
Der Schlafbedarf von Kindern spielt eine entscheidende Rolle in ihrer Entwicklung und für ihr Wohlbefinden. Als Elternteil ist es daher wichtig zu wissen, wie viele Stunden Schlaf das eigene Kind benötigt, damit es ausgeruht und gesund durch den Tag geht. Erfahre, wie lange Kinder in welchem Alter durchschnittlich schlafen, wie du den optimalen Schlafrhythmus findest und was du tun kannst, wenn dein Kind zu wenig oder zu viel schläft.
20. November 2024 • 5 Min. Lesezeit
Vier Kinder in gemütlichen Schlafanzügen lächeln in die Kamera und veranschaulichen den Schlafbedarf bei Kindern und die Bedeutung bequemer Nachtkleidung.
Kinder durchlaufen in ihrem Leben verschiedene Entwicklungsphasen, an die sich auch der Schlafbedarf immer wieder anpasst. Vor allem in den ersten Lebensjahren ist Schlaf für die gesunde Entwicklung von grosser Bedeutung. Damit Körper und Geist sich erholen und wachsen können, müssen Kinder also unbedingt ausreichend schlafen! Aber wie viel ist „ausreichend“?
In dieser Schlaftabelle findest du die durchschnittliche bzw. empfohlene Schlafdauer von Kindern in bestimmten Altersstufen:
Der tatsächliche Schlafbedarf kann individuell leicht variieren, doch sollten Eltern die Schlafdauer ihres Sprösslings trotzdem im Blick behalten, um sicherzustellen, dass ihr Kind ausreichend Schlaf bekommt.
Neugeborene haben dabei einen sehr hohen Schlafbedarf, der bei bis zu 17 Stunden pro Tag liegt. Im Alter von 4 bis 12 Monaten reduziert sich die Schlafdauer auf etwa 12 bis 16 Stunden. Wichtig ist, dass der Schlaf dabei in mehrere Phasen aufgeteilt ist und nicht am Stück stattfindet. Sollte die Schlafdauer deines Kindes regelmässig von den empfohlenen Zeiten abweichen, solltest du eure*n Kinderarzt/Kinderärztin um Rat bitten.
Mit steigendem Alter sinkt der Schlafbedarf dann immer weiter: Mit 1 bis 3 Jahren schlafen viele Kinder nur noch 10 bis 14 Stunden am Tag und die Schlafphasen stabilisieren sich langsam. Dabei entwickeln sie oft feste Schlafgewohnheiten, wie z. B. einen Mittagsschlaf. Im Kindergartenalter hören die Kleinen dann häufig mit dem Mittagsschlaf auf, schlafen dafür aber nachts länger.
Schulkinder im Alter von 7 bis 13 Jahren benötigen in der Regel zwischen 9 und 11 Stunden Schlaf pro Nacht. Durch den Schulbeginn und andere Aktivitäten ergeben sich in dieser Phase meist feste Schlafzeiten, die sich oft bis ins Teenager-Alter durchziehen – und das ist auch gut so!
Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sollten aufgrund der intensiven Entwicklungsphase weiterhin 8 bis 10 Stunden schlafen. Falls sie aufgrund von schulischen oder sozialen Verpflichtungen oft weniger Schlaf bekommen, ist es als Elternteil also absolut keine Schande, sie am Wochenende länger schlafen zu lassen.
Mit steigendem Alter und sinkendem Schlafbedarf werden die Zubettgehzeiten in vielen Familien zu einem heiss diskutierten Thema. Die ideale Schlafenszeit hängt dabei vor allem von den morgendlichen Verpflichtungen des Kindes ab; solange ein Kind weder Kita noch Schule besucht, entscheiden sich die Eltern häufig für spätere Schlafenszeiten, um morgens selbst etwas länger schlafen zu können.
Trotzdem gibt es auch hier Empfehlungen, wann Kinder ins Bett gehen sollten:
Babys und Kleinkinder (0–3 Jahre) sollten idealerweise zwischen 18:00 und 19:30 Uhr schlafen gehen, damit sie ihren hohen Schlafbedarf decken können – vor allem ab Kita-Beginn.
Vorschulkinder (4–6 Jahre) können zwischen 19:00 und 20:00 Uhr ins Bett gehen, um genügend Schlaf für den nächsten Tag zu bekommen.
Schulkinder (7–13 Jahre) sollten je nach Aufstehzeit zwischen 20:00 und 21:00 Uhr ins Bett gehen.
Teenager (14–17 Jahre) haben oft einen unregelmässigeren Schlafrhythmus. Es ist ratsam, eine Schlafenszeit zwischen 21:00 und 22:00 Uhr festzulegen, damit sie ausreichend schlafen.
Wichtig ist, dass jedes Kind einen festen Schlafrhythmus hat. Regelmässige Schlafenszeiten helfen dem Körper, ab einer bestimmten Uhrzeit zu entspannen und besser in den Schlaf zu finden – das gilt übrigens nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene!
Als Elternteil ist es wichtig, auf das individuelle Schlafverhalten des Kindes zu achten – denn während manche Kinder etwas mehr Ruhe brauchen, kommen die anderen auch mit 1 bis 2 Stunden weniger Schlaf aus. Beobachte daher, wie dein Kind sich am Tag verhält: Wirkt es häufig abwesend, hat es Konzentrationsprobleme oder wird es im Laufe des Tages immer gereizter?
Während Augenreiben und rote Wangen bei Babys und Kleinkindern sehr eindeutige Anzeichen für Müdigkeit sind, können die aufgezählten Verhaltensweisen bei älteren Kindern auf einen Schlafmangel hinweisen.
Wenn du bemerkst, dass dein Kind häufig übermüdet ist, solltest du am besten den Tagesablauf anpassen. Manchmal hilft es, die Schlafenszeiten etwas früher anzusetzen und die Schlafumgebung ruhiger zu gestalten. Eine gesunde Schlafroutine kann ebenfalls helfen, leichter einzuschlafen. Hierbei kannst du deinem Kind vor dem Schlafengehen z. B. ein Buch vorlesen, es sanfte Musik hören oder vom Tag erzählen lassen.
Schläft dein Kind zu wenig, kann das langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Reizbarkeit sind nur einige mögliche Folgen von Schlafmangel. Stelle daher sicher, dass dein Kind die empfohlene Schlafdauer einhält und biete ihm tagsüber ausreichend körperliche und geistige Aktivitäten, damit es abends müde ist.
Falls dein Kind regelmässig deutlich länger als empfohlen schläft, kann dies auf Erkrankungen hinweisen, z. B. auf eine Infektion oder auf Probleme mit der Schilddrüse. Beobachte in diesem Fall, ob es zusätzliche Symptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit zeigt und ziehe ggf. eine*n Arzt/Ärztin hinzu.
Um bis dahin selbst tätig zu werden und zu einem gesunden Schlaf bzw. einer gesunden Schlafdauer deines Kindes beizutragen, kannst du folgende Tipps berücksichtigen:
Schlafroutine schaffen: Feste Schlafenszeiten und regelmässige, entspannende Rituale vor dem Zubettgehen fördern das Ein- und Durchschlafen.
Angenehme Schlafumgebung: Dunkelheit, eine angenehme Raumtemperatur von ca. 18 °C, ein bequemer, atmungsaktiver Pyjama und eine ruhige, aufgeräumte Umgebung tragen zu einem erholsamen Schlaf bei.
Mittagsschlaf begrenzen: Achte darauf, dass der Mittagsschlaf mit fortschreitendem Alter nicht zu lang oder zu spät stattfindet, damit dein Kind nachts besser schläft.
Bildschirmzeit reduzieren: Vermeide, dass dein Kind kurz vor dem Schlafengehen Zeit vor dem Fernseher oder Tablet verbringt. Dies kann den Einschlafprozess stören.
Wie du siehst, variiert der Schlafbedarf von Kindern je nach Alter und Entwicklungsphase. Um sicherzustellen, dass dein Kind gut schläft, solltest du die Empfehlungen aus der Schlaftabelle für Kinder beachten und regelmässige Schlafenszeiten einführen; denn guter, ausreichender Schlaf ist nicht nur wichtig für die körperliche Gesundheit, sondern auch für das geistige Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit deines Kindes.
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