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Natürliche oder synthetische Fasern: Was ist besser?

So einfach lässt sich diese Frage leider nicht beantworten. Natürliche, aber auch synthetische Fasern haben ihre Vor- und Nachteile - oftmals ergeben sie als Gemisch das ideale Gewebe. Beim Kleiderkauf hört man heutzutage von unzähligen Materialien: Ob Modal, Viskose, Baumwolle, Tencel™ oder Polyester – Wir verraten dir, was eigentlich hinter den Begriffen steckt.

von CALIDA

9. November 2021 • 4 Min. Lesezeit

Verschiedene Stoffe in Beige

Natürliche oder synthetische Fasern: Was ist der Unterschied?

Die Vielfalt der Naturfasern

Die Naturfasern lassen sich im Wesentlichen in zwei relevante Gruppen aufteilen:

Pflanzlicher Ursprung

Die Fasern aus Pflanzen bestehen überwiegend aus Zellulose. Die wohl bekannteste pflanzliche Faser ist die Baumwolle. Daneben spielen auch Leinen (Flachs aus Europa), Jute (Lindengewächs aus Indien), Ramie (Chinagras), Hanf (Hanfpflanze) und Sisal (mittelamerikanische Agave) in der Bekleidungsindustrie eine zentrale Rolle. Zellulosefasern sind bekannt dafür, dass sie sehr schnell Feuchtigkeit und Nässe aufnehmen können. Sie verlieren aber schon bei etwa 7-10 Prozent Feuchtigkeitsgehalt ihr Isoliervermögen und fühlen sich dann feucht an. Darum sind diese Fasern in der Sport- und Outdoorbranche in reiner Form selten anzutreffen.

Tierische Fasern

Die tierischen Fasern bestehen aus komplexen Proteinen, also Eiweissen. Fasern tierischen Ursprungs sind neben der Schafswolle zum Beispiel Kaschmir (aus den Haaren der Kaschmirziege), Angora (aus den Haaren des Angorakaninchens) oder Seide (aus den Fäden der Seidenraupe). Tierische Fasern sind wärmend, atmungsaktiv und kühlen auch in feuchtem Zustand nicht aus. Wegen ihrer natürlichen Fettschicht und der Struktur der Fasern nimmt Wolle Gerüche und Schmutz kaum an. Ausserdem können tierische Fasern besonders gut Feuchtigkeit aufnehmen. Ein Wollpullover mit einem Gewicht von 1kg kann beispielsweise bis zu 0,3 Liter Luftfeuchtigkeit aufnehmen, ohne dass er sich feucht oder klamm anfühlt oder seine wärmende Wirkung verliert. Oftmals werden den tierischen Fasern Baumwolle oder Kunstfasern beigemischt. Dadurch wird der Tragekomfort und die Pflegeeigenschaft verbessert. 

Innovation in Textilien: Die Faszination hinter modernen Kunstfasern

Kunstfasern machen heute den grössten Teil der Fasern im Textilbereich aus. Auch die Kunstfasern werden grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilt:

Zellulosische Kunstfaser

Der Grundstoff dieser Fasern ist pflanzlich. Wie ihr Name schon sagt, werden sie aus der Zellulose, also aus Holz, gewonnen. Der Verarbeitungsprozess ist aber chemisch. Zu ihnen zählen etwa Viskose, Modal, Bambus (Viskose), Tencel™ oder auch Acetat.  

Synthetische Kunstfaser

Ausgangsstoffe für synthetische Kunstfasern sind Erdölprodukte, die in chemischen Prozessen zu Fasern umgewandelt werden. Dazu gehören unter anderem Polyester, Polyamid, Elasthan oder Polyacryl. 

Schon geringe Mengen Elasthan, oft auch als Stretch bezeichnet, sorgen für die nötige Dehnbarkeit und perfekt Passform. Das leichte Polyamid wird beispielsweise bei CALIDA oft bei den BHs verwendet, denn dieses sorgt für die optimale Formstabilität. Polyamid ist im Vergleich zu Polyester noch einmal dehnbarer und elastischer. Bei CALIDA wird Polyester nur in geringen Mengen verwendet - oft aus Designgründen z.B. um Verfärbungen zu vermeiden. 

Gewebe aus synthetischen Kunstfasern trocknen sehr schnell und knittern nicht. Sie sind leicht und pflegeleicht. Die atmungsaktive Faser, die einen hohen Feuchtigkeitstransport ermöglicht, hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Die Polyesterfasern müffeln schneller als die Baumwolle.


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