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Co-Sleeping: Warum Kinder im Elternbett schlafen sollten

Das Thema Schlaf wird beim Einzug eines neuen Familienmitglieds meist heiss diskutiert. Vor allem in westlichen Kulturen sind viele Familien noch immer der Meinung, dass Kinder und Babys im eigenen Bett – am besten sogar im eigenen Zimmer – schlafen müssten. Von Wissenschaftler*innen und Hebammen wird mittlerweile das genaue Gegenteil empfohlen. Warum der vermeintliche Co-Sleeping-Trend die ursprünglichste Art des Schlafens darstellt und welche Vorteile ein geteiltes Bett hat, erfährst du heute.

von CALIDA

1. Mai 2024 • 5 Min. Lesezeit

Eltern und Baby beim Co-Sleeping, ihre Füße schauen gemeinsam unter der Bettdecke hervor.

Intime Verbundenheit: Die Gründe, warum Co-Sleeping das Vertrauen zwischen Eltern und Kindern stärkt.

Co-Sleeping, Familienbett & Co.: Was ist das eigentlich?

Beim Co-Sleeping schlafen Kinder teils bis zum Kindergartenalter und darüber hinaus im Elternbett oder in unmittelbarer Nähe ihrer Bezugspersonen – zum Beispiel im Beistellbett. Diese Art des Schlafens wurde bis vor einigen Jahren kaum praktiziert. Es herrschte die Meinung, dass man Kinder durch die ständige Nähe verwöhnen und an das Elternbett gewöhnen würde.

Schaut man noch weiter in die Vergangenheit oder wirft man einen Blick in andere Kulturen, so wird einem jedoch bewusst: Das Schlafen der Kinder im eigenen Bettchen ist eine moderne Erscheinung westlicher Kulturen. Viele Eltern sind der Meinung, den Luxus des Kinderzimmers so schnell wie möglich nutzen zu müssen.

Zudem sorgen sich viele Eltern bis heute um die Sicherheit ihrer Schützlinge, wenn diese auf der gleichen Matratze schlafen wie sie selbst. Wie man das Co-Sleeping sicher gestaltet und zur Gesundheit des Kindes beitragen kann, werden wir dir ebenfalls in diesem Beitrag erklären.

Co-Sleeping ist kein neuartiger Trend

Schon für unsere Urahnen war das Co-Sleeping die einzige Möglichkeit, ihre Schützlinge vor Tieren und anderen Gefahren zu beschützen. Für sie war es vollkommen natürlich, die schutzlosen Neugeborenen ab Anbruch der Dunkelheit bei sich zu tragen.

Auch wenn wir heute keine Angst mehr vor Säbelzahntigern haben müssen, so ist das Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit bei unseren Kleinsten noch immer tief verankert. Säuglinge kennen die Welt ausserhalb der warmen Gebärmutter noch nicht lange. Der Herzschlag und die Atemgeräusche ihrer Mutter schenken ihnen die Sicherheit, die sie für einen erholsamen Schlaf benötigen.

Die Vorteile vom Co-Sleeping im Überblick

Nicht nur unsere Kleinsten profitieren vom Schlafen in einem gemeinsamen Bett. Welche Vorteile das Co-Sleeping auch für die Eltern bringt und welche langfristigen positiven Folgen durch das Schlafen im Familienbett entstehen, erfährst du jetzt.

Kein Aufstehen in der Nacht

Der erste Vorteil betrifft ganz besonders stillende Mütter, die ihr Kind in den ersten Lebensmonaten immer und überall mit wertvoller Muttermilch versorgen. Damit du nachts nicht immer wieder zum Stillen aufstehen musst, empfiehlt sich das Co-Sleeping sehr. So kannst du dein Baby ganz unkompliziert zu deiner Brust nehmen, es füttern und währenddessen weiterdösen.

Neben einem besonders unkomplizierten Stillen hat das Co-Sleeping auch Vorteile für die Entwicklung deines Babys. Der ständige Milchgeruch animiert es dazu, häufiger zu trinken. So nimmt dein Kind wertvolle Nährstoffe und Antikörper auf, die das Immunsystem stärken.

Selteneres & kürzeres Schreien

Wacht dein Säugling allein im eigenen Bett auf, macht es durch Schreien auf sich aufmerksam. In diesem Moment beruhigt es sich ausschliesslich durch die Anwesenheit der Eltern. Durch Co-Sleeping musst du nicht erst das Bett verlassen, um dein Kind zu trösten. Es merkt sofort, dass seine Bezugspersonen in der Nähe sind und es kann schneller zur Ruhe kommen.

Unterstützt Körperfunktionen vom Kind

Neugeborene müssen sich vor allem im Schlaf erst einmal eine regelmässige Atmung angewöhnen. Dies funktioniert am besten, wenn es neben seinen Eltern liegt und die Atemgeräusche hört. Zudem passt sich der Herzschlag deines Kindes deinem eigenen Puls an – dieser ist im Schlaf sehr regelmässig und ruhig, was sich auch auf dein Baby überträgt.

Auch die Körpertemperatur deines Kindes lässt sich besser und regelmässiger kontrollieren, wenn du neben ihm liegst. Die Temperatur im Nacken verrät, ob dein Kind friert oder womöglich schwitzt. Vor allem zu warme Temperaturen können einen Wärmestau verursachen, der für Säuglinge gefährlich werden kann, da sie in diesem Fall nicht von allein aufwachen. Viele Mütter kontrollieren die Temperatur und das Wohlbefinden ihres Kindes beim Co-Sleeping sogar automatisch, während sie schlafen.

Selbstbewusstsein & Urvertrauen werden gestärkt

Oft haben Eltern Angst, ihre Kinder durch zu langes Co-Sleeping zu verwöhnen. Hier kannst du vollkommen beruhigt sein: Zu viel Nähe gibt es nicht – ganz im Gegenteil! Kinder, die in der Nähe ihrer Eltern schlafen, entwickeln durch die ständige Anwesenheit und Geborgenheit ihrer Bezugspersonen ein stärkeres Urvertrauen. So stärkt sich auch ihr Selbstbewusstsein, was sich positiv auf ihr späteres Leben auswirken kann.

Sicher & geborgen: Worauf man beim Co-Sleeping achten sollte

Wie bereits erwähnt, gibt es einige Risikofaktoren, die man für einen sicheren Babyschlaf beim Co-Sleeping ausschliessen sollte. Damit du und dein Baby sicher und entspannt schlafen können, solltest du Folgendes beachten:

  • Dein Baby sollte im Schlafsack schlafen (keine Kissen, Decken oder Kuscheltiere).

  • Rückenlage, solange dein Baby den Kopf nicht heben / drehen kann.

  • Dein Baby sollte mit dem Kopf auf Höhe deines Kopfes oder weiter oben liegen.

  • Keine weiche / eingebeulte Matratze, kein Wasserbett, kein Sofa und keine Bettritze.

  • Dein Baby sollte mit Absperrgitter / Beistellbett am Rand des Bettes liegen (nicht zwischen den Eltern oder neben Geschwistern).

  • Das Bett sollte nicht im Windzug stehen.

All diese Punkte gelten natürlich auch, wenn dein Kind im eigenen Bett schläft. Der Vorteil vom Co-Sleeping: Du hast die Schlafumgebung deines Babys besser im Blick und musst nicht extra aufstehen, um zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Dies sorgt für einen erholsameren Schlaf und alle fühlen sich am nächsten Morgen ausgeschlafen und fit.

Ab wann sollten Kinder im eigenen Bett schlafen?

Wie lange Kinder bei den Eltern schlafen sollten, ist eine individuelle Entscheidung und vor allem von deinem Kind abhängig. Auch wenn du dich gegen Co-Sleeping entscheidest oder dein Baby aus gesundheitlichen Gründen nicht in deinem Bett schlafen sollte, ist das vollkommen in Ordnung. Hier muss jede Familie eine Lösung finden, mit der sich alle wohlfühlen und mit der dein Kind nicht gefährdet wird.

Wenn du beim Auszug deines Kindes aus dem Familienbett flexibel bist, wirst du feststellen, dass sich dein Kind mit der Zeit wahrscheinlich von allein abkapseln möchte. Möglicherweise merkst du auch, dass dein Kind häufiger durch deine Bewegungen wach wird und im Familienbett deshalb unruhiger schläft als zuvor. Dies kann der richtige Zeitpunkt sein, um ins Kinderbettchen umzuziehen.

Geh den Umzug vom Elternschlafzimmer ins Kinderzimmer stets langsam und sanft an. Wähle keinen Zeitraum aus, in welchem dein Kind anderweitig starke Veränderungen durchlebt. Zudem ist es sinnvoll, wenn dein Baby bereits seit längerem abgestillt ist.


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