Seide waschen: So pflegst du das empfindliche Material richtig
Seide ist ein exklusives Naturmaterial, das sich durch seinen edlen Glanz und seinen glatten, leichten Fall auszeichnet. Obwohl der weiche Stoff für seine Eleganz bekannt ist, gilt er auch als besonders empfindlich und pflegebedürftig. Wer seine Seide beim Waschen nicht zerstören möchte, sollte also die richtige Vorgehensweise kennen und die passenden Pflegemittel wählen – so kann Seide lange ihre luxuriöse Qualität behalten!
28. Oktober 2024 • 4 Min. Lesezeit
Tipps zum Seide waschen: So pflegst du deine elegante Seidenkleidung schonend und bewahrst ihre Qualität.
Seide zu waschen ist nicht so kompliziert, wie man vielleicht denkt; vorausgesetzt, man beachtet einige Grundregeln. Das Wichtigste: Seide ist sehr empfindlich gegenüber heissem Wasser, aggressiven Reinigungsmitteln und intensiver mechanischer Beanspruchung. Daher ist es wichtig, schonend mit dem Material umzugehen. Erfahre, wie du deine Seide mit der Hand und in der Waschmaschine waschen kannst.
Die Handwäsche gilt als die beste und sicherste Methode für das Waschen von Seide – vor allem, wenn es sich um sehr empfindliche Kleidungsstücke handelt. Halte dich daher an folgende Schritte, um die Seide auch mit der Hand hygienisch zu reinigen, ohne sie zu stark zu beanspruchen:
Wasser vorbereiten: Verwende lauwarmes Wasser, das nicht heisser als 30 °C ist. Zu heisses Wasser kann die empfindlichen Fasern beschädigen und der Seide ihren Glanz entziehen. Gib das Wasser in eine Wäschewanne.
Seidenwaschmittel verwenden: Ein spezielles Seidenwaschmittel ist besonders mild und schont die Fasern. Herkömmliches Waschmittel kann zu aggressiv sein und die Seide aufrauen oder verfärben. Gib je nach Verschmutzungsgrad die richtige Menge Seidenwaschmittel in das Wasser.
Kleidungsstück einweichen lassen: Lass das Seidenkleidungsstück für etwa 3 bis 5 Minuten im Wasser einweichen. Vermeide es, den Stoff zu reiben, zu drehen oder zu wringen.
Sanft bewegen: Bewege das Kleidungsstück nun leicht im Wasser, um Schmutz zu entfernen. Gehe dabei sehr behutsam vor.
Waschmittel ausspülen: Spüle die Seide gründlich mit kaltem Wasser aus, bis keine Waschmittelrückstände mehr im Stoff sind.
Vorsichtig ausdrücken: Drücke das Wasser vorsichtig aus der Seide, ohne das Kleidungsstück auszuwringen. Am besten legst du die Seide zwischen zwei Handtücher und drückst sie sanft zusammen.
Auch wenn die Handwäsche die schonendste Methode ist, kann Seide meist auch in der Waschmaschine gewaschen werden. Schau vor dem Waschen stets ins Pflegeetikett deiner Kleidung und beachte bei der Maschinenreinigung die folgenden Punkte:
Waschprogramm: Wähle ein spezielles Feinwasch- oder Seidenprogramm, das mit niedriger Schleuderzahl und einer maximalen Temperatur von 30 °C wäscht.
Seidenwaschmittel verwenden: Achte auch darauf, ein mildes Seidenwaschmittel zu benutzen. Normale Color- und Vollwaschmittel oder Waschpulver beschädigen die Fasern.
Kein Weichspüler: Weichspüler schadet den Seidenfasern und sollte unbedingt vermieden werden. Wenn du das Kleidungsstück weicher machen möchtest, kannst du stattdessen ein wenig Essig ins Spülwasser geben.
Waschbeutel: Um das Seidenkleidungsstück zusätzlich zu schützen, kannst du es in einen Waschbeutel legen. Das verhindert unnötige Reibung mit anderen Textilien und der Waschtrommel.
Wenn du kein spezielles Seiden- oder Feinwaschmittel zur Hand hast, gibt es zum Waschen von Seide einige bewährte Hausmittel als schonende Alternative. Diese Mittelchen sind mild, reinigen dennoch effektiv und greifen die empfindlichen Seidenfasern nicht an – anders als z. B. normale Waschmittel. Hier sind einige Optionen, die du ausprobieren kannst:
PH-neutrales Shampoo oder Babyshampoo ist eine sanfte Alternative zu Seidenwaschmitteln, da es speziell für empfindliche Haut entwickelt wurde und keine aggressiven Inhaltsstoffe enthält. Um Seide mit Babyshampoo zu waschen, gibst du einfach eine kleine Menge in lauwarmes Wasser und bewegst das Seidenkleidungsstück vorsichtig darin. Spüle es danach gründlich aus, um alle Rückstände zu entfernen. Du kannst das Shampoo auch direkt in die Waschmaschine geben.
Savon de Marseille kann ebenfalls eine Option sein, wenn du kein Seidenwaschmittel zur Hand hast. Allerdings solltest du diese spezielle Seife sparsam anwenden, da sie im Gegensatz zu Seidenwaschmitteln nicht ganz so mild ist. Neben dem Ersatz für das Waschmittel kannst du die Seife auch direkt auf die Verschmutzung reiben. Drücke dabei nicht zu stark auf und spüle das Kleidungsstück anschliessend gründlich mit kaltem Wasser aus – Flecken ade!
Essig ist ein wahres Wundermittel im Haushalt und eignet sich auch zur Pflege von Seide. Besonders als Ersatz für Weichspüler kann Essig helfen, die Seide geschmeidig zu halten. Verwende einen Esslöffel weissen Essig im letzten Spülgang, um die Rückstände von Waschmittel oder Shampoo zu entfernen und gleichzeitig die Fasern des Materials zu glätten. Und keine Sorge: Der Essiggeruch verfliegt beim Trocknen vollständig.
Waschsoda ist ein weiteres Reinigungsmittel, das im Haushalt für seine geruchsneutralisierenden und reinigenden Eigenschaften sehr beliebt ist. Für die Reinigung von Seide kannst du einen Teelöffel Soda ins lauwarme Waschwasser geben und das Kleidungsstück darin einweichen. Nach kurzer Zeit nimmst du es wieder heraus und spülst es mit kaltem Wasser aus: Unangenehme Gerüche sollten verschwunden sein!
Hartnäckige Flecken wie Deo-, Rotwein-, Kaffee- oder Grasflecken können Seidenstoffe angreifen – insbesondere, wenn sie zunächst mit Wasser ausgewaschen werden. Um zu verhindern, dass die Seide durch das Wasser aufquillt und die Flecken noch tiefer in die Fasern eindringen, solltest du sofort mit Glycerin entgegenwirken. Dieses kannst du in der Apotheke kaufen und direkt auf den Fleck tupfen – kurz einziehen lassen, ausspülen, fertig.
Nach dem Waschen von Seide spielt auch die richtige Trocknung eine grosse Rolle, um den Stoff lange schön zu halten. Seide sollte dabei niemals in den Trockner gegeben werden, da die Fasern durch die hohen Temperaturen brechen können – der Glanz wird verloren gehen und der Stoff wird seine Form verlieren oder gar einlaufen.
Wie bereits erwähnt, solltest du die Seide stattdessen vorsichtig zwischen zwei Handtücher legen und sanft ausdrücken. So wird überschüssiges Wasser entfernt, ohne das Material zu strapazieren.
Die Restfeuchtigkeit sollte idealerweise liegend auf einem Handtuch entweichen. Hänge Seide am besten nicht auf die Wäscheleine, da das Gewicht des nassen Stoffes das Kleidungsstück verziehen könnte. Auch direktes Sonnenlicht ist schädlich, da UV-Strahlung gefärbte Seide ausbleichen und die Fasern schwächen kann.
Seide zu bügeln erfordert ebenfalls etwas Vorsicht. Bügle Seide immer auf der niedrigsten Stufe des Bügeleisens, da hohe Temperaturen die empfindlichen Fasern verbrennen oder Flecken verursachen können. Am besten ist es sogar, wenn du die Seide bügelst, solange sie noch leicht feucht ist. Wenn der Stoff bereits trocken ist, kannst du ein Tuch zwischen Seide und Bügeleisen legen, um das Material zu schützen. Drehe den Stoff ausserdem immer auf links, um typischen Glanzstellen durchs Bügeln vorzubeugen.
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