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Waschmittel-Allergie: Symptome & was du dagegen tun kannst

Du hast dir ein neues Waschmittel zugelegt und bist von seinem Geruch und seiner Reinigungskraft begeistert? Sehr gut – wären da nicht die juckenden Rötungen, die einige Tage nach dem ersten Waschgang auf deiner Haut zu erkennen sind. In einem solchen Fall spricht einiges für eine Waschmittel-Allergie; du reagierst sensibel auf bestimmte Inhaltsstoffe in deinem neuen Reinigungsmittel.

von CALIDA

3. Juli 2024 • 6 Min. Lesezeit

Eine Hand mit einem pinken Handschuh hält eine gelbe Sprühflasche mit rotem Deckel vor einem türkisfarbenen Hintergrund.

Symptome einer Waschmittel Allergie erkennen und behandeln

Ausschlag vom Waschmittel? Typische Symptome der Kontaktallergie

Hast du deine Kleidung mit einem neuen Waschmittel oder Weichspüler gewaschen, so kann es etwa 2 bis 3 Tage nach dem Tragen der frischen Wäsche zu ersten Reaktionen kommen. Davon ist meist die Haut betroffen, aber auch Atemwege und Schleimhäute können gereizt sein. Typische Symptome einer Kontaktallergie, die mit den Inhaltsstoffen im Waschmittel zusammenhängt, sind:

  • Juckreiz

  • Pusteln & Bläschen

  • Geröteter Ausschlag

  • Trockene, schuppige Haut

  • Schwellungen

  • Brennende Augen

  • Halskratzen / Husten

Da es sich bei der Waschmittel-Allergie um eine Kontaktallergie handelt, treten gerötete Augen oder Atemwegsbeschwerden vor allem dann auf, wenn du auch Handtücher und Bettwäsche mit dem neuen Reinigungsmittel behandelt hast. Dabei ist es nicht immer einfach, den genauen Auslöser zu finden, da die Allergie zu Beginn erst einige Tage nach dem Kontakt auftritt.

Bei einer besonders starken Sensibilisierung können die Symptome jedoch auch unmittelbar nach dem ersten Kontakt mit der frischen Wäsche auftreten. Hier zeigen sich meist stark juckende Ausschläge, die sich an Stellen mit starker Reibung zwischen Haut und Stoff intensivieren; beispielsweise in den Armbeugen, den Kniekehlen und unter den Achseln.

Die Auslöser: Inhaltsstoffe vom Waschmittel als potenzielle Allergene

Schaut man sich die Liste der Inhaltsstoffe eines herkömmlichen Waschmittels einmal an, wird schnell klar: Die Identifikation des einen Allergens, welches für deine Waschmittel-Allergie verantwortlich ist, wird nicht einfach.

Das Problem: Bestimmte Duftstoffe, die häufig der Auslöser einer Kontaktallergie sind, werden meist nur als „Parfum“ deklariert. Neben dem Parfum können aber auch andere chemische Stoffe im Waschmittel eine Allergie auslösen. Meist sind das Enzyme, die zur intensiven Reinigung deiner Wäsche beitragen. Aber auch Konservierungsmittel, die vor allem in Flüssigwaschmittel enthalten sind, können Allergien auslösen.

Nach dem erstmaligen Hautkontakt mit diesen Inhaltsstoffen reagiert dein Immunsystem mit einer Überreaktion. Dein Körper schüttet Entzündungsbotenstoffe aus, welche die vermeintlich schädliche Substanz bekämpfen sollen – dies führt zu Ekzemen, Pusteln & Co. Die Ursachen für diese Sensibilisierung sind meist genetisch bedingt, sie können aber auch mit den Lebensumständen, Stress oder einem ohnehin geschwächten Immunsystem zusammenhängen.

Auch Tenside können Allergien begünstigen

Oft werden auch die im Waschmittel befindlichen Tenside als potenzielle Allergene angegeben – dies ist jedoch nicht direkt der Fall. Die reinigenden Tenside sind keine Auslöser für eine Allergie, können diese jedoch begünstigen, indem sie die Haut reizen. Durch die eiweisslösenden Eigenschaften machen die Tenside so auch die Haut für bestimmte Eiweisse empfänglich. Diese Eiweisse wiederum können dann eine allergische Reaktion auslösen.

Andere Auslöser bei vermeintlichen Waschmittel-Allergien

In der Regel treten Allergien gegen Waschmittel und Weichspüler auf, wenn du ein neues Produkt benutzt hast. Der Körper wird dann auf einen Inhaltsstoff sensibilisiert und bildet eine Allergie aus. Tritt eine vermeintliche Waschmittel-Allergie ohne Umstellung der Reinigungsprodukte auf, ist es jedoch wahrscheinlich, dass etwas anderes dahintersteckt.

Wachst du morgens auf und bemerkst rote Pusteln am Körper, könnte das beispielsweise auf Hausstaubmilben hindeuten. Eine triefende Nase und gerötete Armbeugen kommen wiederum häufig im Frühling vor, wenn die Pollen fliegen und einen klassischen Heuschnupfen verursachen. Hast du in letzter Zeit Freund*innen mit Haustieren besucht? Auch Tierhaarallergien können plötzlich auftreten und ähneln der Symptomatik einer Waschmittel-Allergie. Im Zweifel helfen Allergietests, um das tatsächliche Allergen ausfindig zu machen.

Allergologische Tests geben Aufschluss über Allergene

Um den konkreten Auslöser deiner Allergie zu finden, kannst du einen Allergietest durchführen lassen. Viele Haut-, HNO- und Kinderärzt*innen sind auch im Fachbereich der Allergologie ausgebildet.

Um das Allergen zu finden, solltest du deine Vermutungen kommunizieren und gegebenenfalls deine Waschmittel und Reinigungsprodukte mitbringen. Viele typische Allergene sind Ärzt*innen bereits bekannt; sie können dich auf die reizenden Inhaltsstoffe hinweisen.

Bei einem Allergietest wird deine Haut mit einer Reihe möglicher Allergene in Kontakt gebracht. Nach etwa 2 Tagen kann man dann erkennen, auf welche Allergene deine Haut reagiert. So kannst du Wasch- und Reinigungsmittel gezielt gegen unbedenkliche Produkte ersetzen.

Worauf Allergiker*innen bei Waschmittel & Weichspüler achten sollten

Je nach Ausprägung deiner Waschmittel-Allergie solltest du das Waschen deiner Wäsche in bestimmten Punkten anpassen. Generell gilt: Je natürlicher, desto besser. Expert*innen raten aus diesem Grund auch von Weichspülern ab.

Weichspüler und Wäscheparfums enthalten deutlich mehr potenzielle Allergene in Form Weichmachern und unnatürlichen Duft- und Konservierungsstoffen. Möchtest du deine Wäsche auf natürliche Weise weicher machen, kannst du einfach 3 bis 5 EL weissen Essig zu deiner Kleidung in die Waschmaschine geben.

Sensitive Waschmittel sind nicht immer die Lösung

Wer Allergene vermeiden möchte, kauft häufig sensitive Waschmittel. Dieser Begriff ist allerdings nicht geschützt und gibt somit keinen Aufschluss über die Verträglichkeit des Produkts. Statt zu sensitiven Waschmitteln solltest du besser Reinigungsmittel nutzen, die auch für Babykleidung geeignet sind. Greife ausserdem lieber zu Waschpulver anstatt zu flüssigem Waschmittel. Letzteres enthält mehr Konservierungsstoffe und ist für Allergiker*innen deshalb weniger gut geeignet.

Zudem geben Labels wie das Logo des deutschen Allergie- und Asthmabunds (DAAB) und das Siegel der europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) Aufschluss über die Verträglichkeit der Produkte. Waschmittel mit diesen Logos enthalten meist keine oder ausschliesslich natürliche Duft- und Konservierungsstoffe und können somit einen Grossteil der typischen Allergene ausschliessen.

Wäsche bei Waschmittel-Allergie richtig waschen

Oftmals sorgen Rückstände vom Waschmittel in der Kleidung für besonders starke allergische Reaktionen. Damit dies nicht passiert, solltest du deine Wäsche stets gründlich und lang genug waschen. In Kurz- oder Sportwaschgängen wird deine Kleidung seltener durchgespült, wodurch Reste des Waschpulvers im Stoff hängen bleiben. Achte ausserdem darauf, nie mehr als die empfohlene Menge Waschmittel für den Grad der Verschmutzung und die Wasserhärte in deiner Umgebung zu nutzen.

Um sicherzugehen, dass alle Waschmittelrückstände entfernt wurden, kannst du einen zusätzlichen Spülgang ohne Waschmittel einlegen. Zudem solltest du deine Waschmaschine nie zu voll beladen, damit Wasser und Waschmittel ungehindert abfliessen können; bei normaler Baumwollkleidung gilt eine maximale Beladung von 60 bis 80 % als ideal. Empfindliche Kleidungsstücke benötigen meist noch mehr Platz in der Waschmaschine.

Waschmaschine von Waschmittelrückständen befreien

Konntest du den Auslöser für deine Waschmittel-Allergie ausfindig machen und das Waschmittel ersetzen, solltest du deine Waschmaschine vor dem nächsten Waschgang reinigen. Lass deine unbeladene Waschmaschine im Kochwaschgang laufen, um sie hygienisch zu reinigen und die restlichen Allergene aus der Maschine zu entfernen.

Umweltschonendes Waschpulver ohne Allergene einfach selbst herstellen

Sehr empfindliche Menschen reagieren auf mehrere Inhaltsstoffe und somit auf einen Grossteil aller Waschmittel, die im Handel angeboten werden. Damit deine Wäsche trotzdem hygienisch rein wird, kannst du dein sensitives Waschmittel aus nur drei Zutaten ganz einfach selbst herstellen. Diese Methode ist nicht nur für Allergiker*innen geeignet, sondern entlastet auch unsere Umwelt. Das chemiefreie Waschmittel besteht dabei aus:

  • Waschsoda (40 %)

  • Natron (40 %)

  • EDTA-freie Kernseife (20 %)

Und so gehts: Mische die drei Zutaten zu den angegebenen Mengenverhältnissen zusammen – also je zwei Teile Waschsoda und Natron und einen Teil der ökologischen Kernseife. Die Kernseife solltest du dabei mit einer Küchenreibe möglichst fein reiben.

Während Natron eine antibakterielle Wirkung hat, sorgt das Waschsoda für die Entfernung von hartnäckigem Schmutz. Die Kernseife ist wiederum ein starker Fettlöser und macht das Waschmittel komplett. Je nach Verschmutzung reichen 1 bis 3 EL des selbstgemachten Waschpulvers aus, um deine Wäsche zu reinigen.

Möchtest du weisse Wäsche waschen, kannst du zudem einen Schuss Zitronensäure mit in die Waschmaschine geben. Besonders weich wird deine Wäsche mit weissem Essig. Möchtest du nicht auf den Geruch frisch gewaschener Wäsche verzichten, kannst du zudem ein paar Tropfen eines ätherischen Öls dazugeben. Bei einer Waschmittel-Allergie solltest du dabei jedoch auf die Verträglichkeit achten und ausschliesslich natürliche Bio-Öle verwenden.


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