Selbstliebe lernen: 5 Tipps & Glaubenssätze für mehr Akzeptanz
Vielen Menschen fällt es schwer, sich selbst wertzuschätzen und liebevoll zu behandeln. Kein Wunder, denn wer ständig mit Erwartungen, Vergleichen und Leistungsdruck konfrontiert ist, kann die Liebe zu sich selbst schnell verlieren. Erfahre, mit welchen fünf Tipps du Selbstliebe lernen kannst – und warum das kein Egoismus, sondern der Schlüssel zu einem glücklicheren, zufriedeneren Leben ist.
12. Februar 2025 • 4 Min. Lesezeit

Tipps & Übungen, um dein Selbstwertgefühl zu stärken und dich selbst mehr zu lieben.
Selbstliebe bedeutet, sich trotz seiner Schwächen oder Fehler als wertvoll anzusehen.
Selbstliebe unterscheidet sich deutlich von Egoismus oder gar Narzissmus. Vielmehr fördert sie ein gesundes Selbstwertgefühl und achtsame Beziehungen.
Wer es schafft, negative Glaubenssätze ins Positive umzuwandeln, Grenzen zu setzen und sich bewusst Zeit für Selfcare zu nehmen, legt den Grundstein für mehr Selbstakzeptanz.
Viele Menschen fragen sich: „Was bedeutet Selbstliebe eigentlich genau?“. Natürlich musst du dich nicht gleich heiraten wollen, um dich selbst zu lieben. Trotzdem ist dieser Gedanke gar nicht mal so falsch, denn: Genau wie mit einem / einer potenziellen Partner:in verbringst du mit dir selbst dein gesamtes Leben. Grundsätzlich geht es also darum, sich in all seinen Facetten anzunehmen und wertzuschätzen.
Auch wenn es so wirken mag, hat diese innere Haltung nichts mit Egoismus, sondern vielmehr mit einem respektvollen Umgang mit sich selbst zu tun. Denn wer sich selbst liebt, akzeptiert seine Schwächen, schätzt seine Stärken und verzeiht sich Fehler, ohne seinen Wert infrage zu stellen. Diese Liebe sollte genauso bedingungslos sein wie die Liebe zu den engsten Angehörigen.
Viele Menschen verwechseln Selbstliebe mit Selbstverliebtheit, Egoismus oder gar Narzissmus. Doch während egoistische Menschen ihre eigenen Interessen rücksichtslos durchsetzen wollen, geht es bei Selbstliebe vielmehr um Achtsamkeit und Empathie – gegenüber sich selbst, aber auch gegenüber anderen.
Menschen, die ihre eigene Würde und die Würde der anderen akzeptieren, sind also keineswegs egozentrisch – vielmehr sind sie in der Lage, ein angenehmes Miteinander zu gestalten, bei dem niemand zu kurz kommt. So kannst du lernen, Grenzen zu setzen und zugleich auf Augenhöhe mit deinen Mitmenschen zu leben.
Auch Selbstakzeptanz und Selbstliebe werden oft verwechselt. Selbstakzeptanz beschreibt dabei einen Zustand, in dem du deine Stärken und Schwächen erkennst und diese annimmst, ohne dir selbst Vorwürfe zu machen. Das ist ein guter erster Schritt – doch echte Selbstliebe geht noch weiter: Hier lernst du nicht nur, dich zu tolerieren, sondern dich in deinem ganzen Sein wertzuschätzen und zu lieben.
Klar ist: Diese Entwicklung braucht Zeit und geschieht nicht über Nacht – vor allem, wenn man sich jahrelang selbst abgewertet und negative Glaubenssätze über sich angehäuft hat. Um davon loszukommen und echte Eigenliebe zu entwickeln, braucht es ganz neue Denk- und Verhaltensweisen. Die Selbstakzeptanz ist dabei ein wichtiger erster Schritt.
Wer Selbstliebe lernen will, sollte sich bewusst Zeit dafür nehmen und sich vollkommen auf diesen Prozess einlassen. Im Folgenden findest du fünf Selbstliebe-Tipps, die dir helfen, negative Denkmuster zu durchbrechen und neue Perspektiven auf dich selbst einzunehmen.
Oft nisten sich negative Stimmen, die uns kleinmachen und kritisieren, ganz unbemerkt in unserem Kopf ein. Wer negative Gefühle zu sich selbst verstehen und langfristig loswerden möchte, sollte seinen Gedanken zunächst mehr Raum geben und diese aufmerksam beobachten. Typische Glaubenssätze sind zum Beispiel: „Ich kann nichts!“ „Ich bin nicht schlau genug!“ oder „Ich verdiene das nicht!“.
Wenn du diese Gedanken häufig an dir beobachtest, bist du auf dem richtigen Weg, denn: Achtsames Beobachten hilft dir, dich nicht von negativen Empfindungen überwältigen zu lassen, sondern sie als kurzweilige Erscheinungen anzuerkennen. So kannst du sie besser gehen lassen oder gar ins Positive umwandeln.
Wenn du alte Muster wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich bin nichts wert“ bei dir erkannt hast, hinterfrage sie kritisch: Ist das wirklich wahr oder gibt es auch Beweise für das Gegenteil? Mach dir bewusst, dass negative Glaubenssätze häufig aus Erfahrungen stammen, die du zum Beispiel in deiner Kindheit oder in zwischenmenschlichen Situationen machen musstest.
Formuliere die negativen Glaubenssätze nun ganz bewusst um. Aus „Ich verdiene kein Glück“ wird „Ich bin es wert, glücklich zu sein“, aus „Ich bin zu dumm“ wird „Ich kann alles lernen“. Verzichte auf abwertende Formulierungen, sondern behandle dich selbst wie eine:n Freund:in – egal, ob es um dein Aussehen oder deine Fähigkeiten geht. Indem du diese positiven Formulierungen regelmässig wiederholst, veränderst du Schritt für Schritt deine innere Haltung.
Auch wenn es nach viel Arbeit klingen mag, lohnt es sich enorm: Nimm dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um zu überlegen, was du gut gemacht hast. Vielleicht hast du jemandem geholfen, eine Herausforderung gemeistert oder ein besonders ehrliches Gespräch geführt. Vielleicht hast du Grenzen gesetzt, deine Meinung gesagt oder dich um dein eigenes Wohlergehen gekümmert.
Ganz egal, welche Eigenschaften und Verhaltensweisen du heute besonders gut an dir fandest: Dieses kleine Erfolgsritual steigert dein Selbstbewusstsein und zeigt dir, dass du Wertvolles in die Welt bringst. Schreib deine Gedanken dabei ruhig auf: Journaling wirkt oft wahre Wunder und kann dich immer wieder daran erinnern, wie liebenswert du bist.
Einer der bedeutendsten Aspekte von Eigenliebe ist das Formulieren klarer Grenzen. Zu einem gesunden Selbstwert gehört es, Nein sagen zu können, wenn du dich überfordert fühlst oder etwas nicht mit deinen Bedürfnissen, deiner Zeitplanung, deinen Ressourcen oder deiner Energie vereinbar ist. Es kann anfangs schwerfallen – aber jedes Mal, wenn du eine Grenze ziehst, wirst du merken, wie du dich selbst ein Stückchen mehr respektierst.
Selbstliebe zeigt sich nicht nur in unseren Gedanken, sondern auch in den Handlungen, die wir für uns selbst ausüben. Schenke dir daher die Zeit, um etwas für dich zu tun. Ob ein Bad mit entspannenden ätherischen Ölen, ein Spaziergang in der Natur, Meditation oder eine kleine Yoga-Session: In dieser wertvollen Zeit solltest du dich nicht hetzen, sondern dich ganz bewusst und ausgiebig nur um dich kümmern. Diese Selbstfürsorge stärkt dein seelisches Gleichgewicht und fördert deine Zufriedenheit im Alltag.
Ob man für sein Gegenüber echte Liebe empfinden kann, obwohl man sich selbst kaum mag, ist eine häufig gestellte und sehr kontroverse Frage. Klar ist: Selbstliebe ist keine Bedingung, um anderen Gutes zu tun. Trotzdem kann es auf lange Sicht schwierig sein, eine erfüllende Beziehung zu führen, wenn das eigene Innenleben von Zweifeln und Selbsthass geprägt ist.
Wer sich selbst als liebenswert empfindet, kann auch anderen Menschen gegenüber liebevoller und grosszügiger auftreten, ohne sich selbst zu verlieren. Tiefe Eigenliebe wird also nicht nur dir selbst, sondern auch deinem sozialen Umfeld zugutekommen – eine Win-win-Situation!
Selbstliebe ist essenziell für dein seelisches Wohlbefinden, deine Zufriedenheit und deine Beziehungen zu anderen. Doch wer Selbstliebe lernen will, braucht Geduld. So kannst du lernen, dich selbst zu lieben, indem du deine Gedanken bewusst wahrnimmst, negative Glaubenssätze umkehrst, deine Grenzen wahrst und dir mit liebevoller Selbstfürsorge begegnest.
Kleine Schritte wie die Reflexion und das Annehmen deiner vermeintlichen Schwächen helfen dir dabei, dich nach und nach besser zu verstehen, zu akzeptieren und zu lieben. Erinnere dich selbst dabei immer wieder daran, dass du liebenswert bist – und dass deine Liebe zu dir selbst die Basis für ein erfülltes, glückliches Leben ist.
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