Welche Schlafposition in der Schwangerschaft? Ruhige Nächte mit Babybauch
Viele Frauen klagen während der Schwangerschaft über unruhige Nächte. Irgendwann schränkt der grösser werdende Babybauch die Bewegungsfreiheit ein; auf der gewohnten Seite zu schlafen, ist nun unangenehm. Zudem können Beschwerden wie Sodbrennen, Restless Legs oder das Vene-Cava-Syndrom den Schlaf stören. Welche Schlafposition die beste ist und welche Tipps dir bei schlechtem Schlaf in der Schwangerschaft helfen können, verraten wir dir heute.
6. Mai 2024 • 5 Min. Lesezeit
Schlafpositionen in der Schwangerschaft: Tipps für eine angenehme Nachtruhe.
In der Frühschwangerschaft haben nur die wenigsten Frauen Probleme beim Schlafen – hier sind es eher Übelkeit und Hormonschwankungen, die den Alltag beeinträchtigen. Solange du gut schlafen kannst, ist die Wahl der Schlafposition also vollkommen dir überlassen.
Problematisch wird es, wenn Beschwerden wie Sodbrennen oder Kreislaufprobleme hinzukommen. Auch ein wachsender Bauch ist oft ein Hindernis für ruhige Nächte; beim letzten Punkt ist das Schlafen in Seitenlage für die meisten Frauen angenehmer.
Ob du auf der linken oder auf der rechten Seite schläfst, ist Geschmackssache. Die Hauptsache ist, dass du dich wohlfühlst. Warum als Liegeposition in der Schwangerschaft meist die linke Seite empfohlen wird, möchten wir dir jetzt erklären.
„Schwangere sollten nur auf der linken Seite schlafen!“. Wenn du diese Aussage schon einmal aufgeschnappt hast und dir nun Sorgen um dich und dein Baby machst, können wir dich beruhigen: Die Schlafposition wählst du allein – und wahrscheinlich wirst du dich im Schlaf ohnehin auf deine gewohnte Seite rollen.
Leidest du allerdings unter schwangerschaftsbedingtem Sodbrennen, so ist das Schlafen auf der linken Seite tatsächlich empfehlenswert. In dieser Position gelangt die Magensäure weniger schnell in die Speiseröhre. Auf der rechten Seite verstärkt sich dieser Effekt hingegen.
Wachst du nachts mit Sodbrennen auf, musst du also nicht zwangsläufig aufstehen, um ein Stück Brot, Mandeln oder Tabletten gegen das Sodbrennen zu dir zu nehmen. Drehe dich stattdessen einfach auf die linke Seite und schlaf gemütlich weiter.
Im ersten und zweiten Trimester ist die Rückenlage für viele Frauen noch sehr bequem. Dehnt sich die Gebärmutter langsam aus, so kann es im Verlauf der Schwangerschaft zu Rückenschmerzen oder Verdauungsproblemen kommen. Ab dem dritten Trimester, welches mit der 28. Schwangerschaftswoche beginnt, solltest du ausserdem auf die Rückenlage verzichten, um das Risiko für das Vene-Cava-Syndrom zu reduzieren.
Das Vene-Cava-Syndrom kann im letzten Drittel der Schwangerschaft vor allem beim Einschlafen in Rückenlage, aber auch auf der rechten Seite auftreten. Hier drückt das Gewicht des Babys auf die Wirbelsäule und die Hohlvene der werdenden Mutter.
Bemerkst du Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Atemnot oder Wassereinlagerungen in den Beinen, so kann dies auf das Vene-Cava-Syndrom hindeuten. Um deine Blutzirkulation wieder anzuregen und somit auch die Sauerstoffversorgung deines Babys zu sichern, solltest du dich beim Schlafen auf die linke Seite drehen.
Am besten achtest du darauf, ab der 28. Schwangerschaftswoche nicht in Rückenlage einzuschlafen, da die Einschlafposition in der Nacht am längsten beibehalten wird. Wenn du dich im Schlaf vorübergehend auf den Rücken drehst oder kurze Ruhepausen in Rückenlage machst, ist dies jedoch unproblematisch. Bist du dir unsicher, so lege ein Kissen unter deine Kniekehlen, um für Entlastung zu sorgen.
Während das Schlafen in Bauchlage zum Ende der Schwangerschaft nicht mehr möglich ist, fragen sich viele Frauen auch in den ersten Wochen, ob sie ihrem Kind durch das Schlafen auf dem Bauch schaden können. Aber keine Angst: Dein Baby ist durch die Gebärmutter und das Fruchtwasser wunderbar vor Ausseneinwirkungen geschützt. Die Bauchlage ist also nicht gefährlich und solange sie für dich bequem ist, kannst du sie beibehalten.
Um die Umstellung und die ohnehin unruhigeren Nächte im letzten Schwangerschaftstrimester zu erleichtern, ist es jedoch empfehlenswert, dir schon vorher die Liegeposition in Seitenlage anzugewöhnen.
Ein erschwertes Ein- und Durchschlafen in der Schwangerschaft kann viele Gründe haben. Wenn du keine gemütliche Schlafposition findest oder am Abend nicht zur Ruhe kommst, helfen dir unsere 3 Tipps.
Ein Stillkissen ist spätestens dann eine sinnvolle Investition, wenn dein Baby geboren wurde. Aber auch vorher kannst du dieses wunderbar zur Unterstützung und Entlastung deines wachsenden Babybauchs nutzen. In Seitenlage kannst du dein oben liegendes Bein gemütlich auf dem Stillkissen ablegen. Neigst du dazu, dich im Schlaf für längere Zeit auf den Rücken zu drehen, so kannst du das Kissen als Blockade an deinen Rücken legen.
Wähle in jedem Fall ein längliches Stillkissen mit einer flexiblen Füllung. Achte zudem darauf, dass die Füllung nicht knistert; so verhinderst du, dass du von dem Geräusch aufwachst.
Viele Schwangere kommen am Abend schlecht zur Ruhe, weil die Gedanken einfach nicht stillstehen wollen. Um für Entspannung zu sorgen, helfen ruhige Routinen. Schreibe deine Gefühle und Gedanken zum Beispiel in ein Tagebuch, um sie aus dem Kopf zu bekommen. Ein beruhigender Tee ist ebenfalls empfehlenswert, um den Stress loszulassen. Achte hierbei darauf, dass manche Kräuter für Schwangere nicht geeignet sind.
Auch Meditationen oder langsame Yogaübungen helfen dabei, sich auf die eigene Körperwahrnehmung zu konzentrieren und eine innere Balance zu finden. Wenn deine Gedanken immer wieder um die bevorstehende Geburt kreisen, empfehlen wir Hypnobirthing. Diese Meditation hilft dir dabei, Ängste loszulassen und während der Geburt in dich, deinen Körper und dein Baby zu vertrauen.
Restless Legs sind ein häufiges körperliches Symptom von innerer Unruhe während der Schwangerschaft. Um diesem Bewegungsdrang am Abend vorzubeugen, können Massagen, Wechselduschen oder abendliche Spaziergänge in den Alltag eingebaut werden.
Diese Tipps helfen auch bei Wassereinlagerungen, die am Ende der Schwangerschaft häufig in Beinen, Füssen und Händen auftreten. Um einen Nährstoffmangel auszuschliessen, solltest du bei anhaltenden Restless Legs oder starken Ödemen ärztlichen Rat aufsuchen.
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