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Mit offenem Fenster schlafen: Was spricht dafür & was dagegen?

Ein Grossteil aller Menschen schläft nachts mit geöffnetem Fenster; sogar dann, wenn die Temperaturen im Winter auf oder gar unter den Nullpunkt sinken. Doch ist ein geöffnetes Fenster bei Nacht wirklich gesund für das Immunsystem? Und was spricht gegen das Schlafen mit offenem Fenster? Wir klären dich über die Vor- und Nachteile auf, die du beachten solltest, wenn du am Abend vor deinem Fenster stehst und dich fragst: Fenster auf oder zu?

von CALIDA

15. September 2023 • 6 Min. Lesezeit

Sonne strahlt morgens durch das offene Fenster

Schlaf mit offenem Fenster: Gesundheitsrisiko oder Wohltat?

Vorteile beim Schlafen mit offenem Fenster

Viele Menschen behaupten von sich, nur mit offenem Fenster schlafen zu können. Sicherlich ist dieses Verhalten auch eine Art der Gewohnheit. Gerade im Sommer kann es jedoch tatsächlich sein, dass ein geöffnetes Fenster zum erholsamen Schlaf beiträgt. Hierfür sind in erster Linie das verbesserte Raumklima und die sinkenden Temperaturen bei Nacht verantwortlich.

Abkühlung im Sommer

Wer nachts nicht schlafen kann, sich hin und her wälzt, die Decke beiseiteschiebt und schwitzt, sollte einmal die Raumtemperatur im Schlafzimmer beobachten. Wissenschaftler*innen haben herausgefunden, dass eine Temperatur zwischen 16 und 18 °C ideal für den nächtlichen Schlaf ist; im Sommer sind diese Temperaturen oftmals utopisch. Nicht selten schlagen sich vor allem Dachgeschoss-Bewohner die Nächte in über 23 °C warmen Schlafzimmern um die Ohren.

Kein Wunder also, dass das Fenster nachts offenbleibt! Neben geöffneten Fenstern kannst du zudem einiges tun, um die Temperaturen im Schlafzimmer im Zaum zu halten. Während eine Klimaanlage jede Menge Strom verbraucht und die Luftqualität nicht unbedingt verbessert, sollte vor allem tagsüber bereits richtig gelüftet werden. Ein regelmässiger Luftaustausch und die Abdunklung des Raums ab dem Zeitpunkt des Temperaturanstiegs sorgen für eine gleichbleibend angenehme Temperatur im Schlafzimmer.

Frische Luft & angenehmes Raumklima

Je nach Wohnort kann auch die frische Luft von draussen zur Schlafqualität beitragen. Insbesondere auf dem Lande oder in ruhigen Gegenden mit wenig Strassenverkehr profitierst du von der Reinheit und Frische der Luft. Das Raumklima verbessert sich, du kannst angenehmer schlafen und leichter durchatmen.

In Grossstädten oder an Hauptverkehrsstrassen sind die Luftqualität und der Lärm allerdings alles andere als gesund oder gar förderlich für deinen Schlaf. Was ausserdem gegen das Schlafen bei offenem Fenster spricht, erfährst du nun.

Nachteile eines geöffneten Fensters in der Nacht

Dass das Fenster vor allem im Sommer nachts offenbleibt, ist für manche die einzige Lösung, die Temperaturen im Schlafzimmer zu regulieren. Trotzdem gibt es einige Punkte, die gegen ein geöffnetes Fenster bei Nacht sprechen.

Lautstärke durch Strassenverkehr, Hunde & Co.

Dass Lautstärke den Schlaf beeinträchtigen kann, haben wir bereits angeschnitten. Tatsächlich kann das Wohnen an einer Hauptverkehrsstrasse starke Auswirkungen auf die Psyche haben; denn unser Gehirn verarbeitet im Schlaf sowohl Hundegebell, laute Nachbarn als auch die Geräusche jedes einzelnen vorbeifahrenden Autos. Dabei schüttet es Stresshormone aus, die bei sensiblen Menschen oder einer extremen Geräuschkulisse auf Dauer zu Depressionen führen können. Ein geöffnetes Fenster verstärkt diese Geräusche und kann so den Schlaf und dein Wohlbefinden nachhaltig stören!

Schlechter Schlaf durch nächtliches Frieren

Viele Menschen behaupten, dass man bei einer Erkältung nicht mit offenem Fenster schlafen sollte. Hierbei handelt es sich um eine Halbwahrheit, die vor allem von der Raumtemperatur abhängt, die in der Nacht im Schlafzimmer herrscht. Mit einer Decke sind wir nachts auch bei Temperaturen von 16 °C warm genug eingepackt; solch niedrige Werte erreichen wir im Frühling und Sommer ohnehin kaum.

Hast du dir bereits eine Erkältung eingefangen und das Fenster in kalten Herbst- und Winternächten offengelassen, so kann es sein, dass du die Grippe langsamer loswirst oder verschleppst; denn während du frierst und dein Körper mit dem Warmhalten beschäftigt ist, kann er Krankheitserreger weniger effektiv bekämpfen.

Zudem sorgt das Frieren für einen leichteren Schlaf und du wachst häufiger auf. Dass eine Erkältung ohne vorherige Ansteckung und allein durch das Schlafen bei offenem Fenster entsteht, ist jedoch nicht der Fall. Auf nasse Haare in Kombination mit niedrigen Schlafzimmertemperaturen solltest du hingegen trotzdem verzichten.

Pollen im Schlafzimmer

Du wohnst weder an einer befahrenen Strasse, die für Lautstärke und schlechte Luft sorgt? Noch bist du erkältet oder frierst in der Nacht, weil die Schlafzimmertemperaturen auf unter 16 °C sinken? Dann sollte doch eigentlich alles stimmen, um dein Fenster, während du schläfst, geöffnet zu lassen – oder? Nicht unbedingt, denn während Grossstädte aufgrund von Lärm und Abgasen die Schlafqualität beeinträchtigen können, befinden sich auf dem Lande mehr Pollen in der Luft als in urbaneren Gegenden.

Für viele Menschen ist dies zu bestimmten Zeiten im Jahr ein klarer Nachteil eines offenen Fensters bei Nacht. Gerade im Sommer und Frühling müssen sich Allergiker dann zwischen warmen Schlafzimmertemperaturen und einer Schnupfnase entscheiden, die durch eine Pollenallergie ausgelöst wird. Auch hier gilt es, tagsüber zu lüften und das Zimmer im Anschluss, vor allem vor dem Zubettgehen, gründlich zu saugen. Auch das abendliche Haarewaschen sorgt dafür, dass die Pollen dich in der Nacht weniger stören.

Erhöhte Gefahr für Schimmelbildung

Je nach Aussen- und Innentemperaturen kann ein geöffnetes Fenster in der Nacht auch das Risiko für Schimmel erhöhen. Insbesondere wenn die Aussentemperaturen nachts stark abfallen und das Schlafzimmer währenddessen auskühlt, sollten die Fenster nachts nicht auf Kipp gehalten und erst am nächsten Morgen geöffnet werden. Denn kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen, die wir in der Nacht durchs Schwitzen und Atmen abgeben.

Alternativen zum Schlafen bei offenem Fenster

Ob du dein Fenster bei Nacht nun öffnest oder geschlossen hältst, ist am Ende deine Entscheidung. Kannst du anders nicht schlafen, solltest du natürlich deinen Bedürfnissen nachgehen. Spätestens wenn du aufgrund von fehlender Nachtruhe, Pollen und anderen Schlaf-Killern jedoch nicht mehr zu erholsamem Schlaf findest, gibt es Alternativen zum offenen Fenster in der Nacht.

Allem voran steht dabei das regelmässige Lüften untertags – egal, ob du dein Fenster nachts geschlossen oder offenstehen hast. Dabei solltest du sämtliche Räume drei bis fünf Mal am Tag für jeweils zehn Minuten stosslüften. Bei kalten Aussentemperaturen reichen auch fünf Minuten aus. Um das Raumklima noch einmal aufzufrischen und deine Schlafqualität zu verbessern, ist das Lüften kurz vor dem Schlafengehen empfehlenswert.

Neben regelmässigem Lüften kannst du die Luftqualität ausserdem verbessern, indem du Elektrogeräte, Heizungen und die Klimaanlage nachts abschaltest. Davon profitiert auch deine Gas- und Stromabrechnung! Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit, die z. B. durch starkes nächtliches Schwitzen entstehen kann, kannst du Luftentfeuchter im Schlafzimmer aufstellen. Kannst du aufgrund trockener Luft schlecht schlafen, so hänge einige feuchte Handtücher in Bett-Nähe auf. Trockene Luft äussert sich beispielsweise durch an eine verstopfte Nase.


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