Schlafstörungen während der Wechseljahre: Tipps für ruhigere Nächte
Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, verändert sich der Hormonhaushalt noch einmal rasant. Etwa die Hälfte aller Frauen leiden in dieser Zeit unter Schlafproblemen. Erfahre, wie sich Schlafstörungen während der Wechseljahre äussern, welche Auslöser dahinterstecken können und wie du wieder zu ruhigeren Nächten findest.
24. Jänner 2024 • 6 Min. Lesezeit
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Schlafprobleme während der Wechseljahre können ganz unterschiedlich aussehen. Während einige Frauen Schwierigkeiten beim Einschlafen haben, wachen andere mehrmals in der Nacht auf. Häufige Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen können das erneute Einschlafen dann sehr erschweren. Auch ein veränderter Schlaf-wach-Rhythmus ist während der Wechseljahre typisch; Frauen, die zuvor echte Langschläferinnen waren, verändern ihren Schlaftyp und sind nun schon in den frühen Morgenstunden wach.
All diese Schlafprobleme können tagsüber zu Übermüdung, Gereiztheit, einer verminderten Konzentrationsfähigkeit und langfristig sogar zu Depressionen führen! Bevor wir dir erklären, was du gegen die Schwierigkeiten beim Ein- und Durschlafen tun kannst, möchten wir aber auf die potenziellen Ursachen eingehen.
Die Wechseljahre finden etwa zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr einer Frau statt. Sie heissen nicht umsonst Wechseljahre, denn in dieser Zeit verändert sich im Körper noch mal so einiges. Die abnehmende Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen sorgt dabei nicht nur für das Ausbleiben der monatlichen Menstruation, sondern mitunter auch für Schlafprobleme.
Hormone sind im menschlichen Körper an nahezu allen Prozessen beteiligt. Sie dienen als Botenstoffe, Glücklich-Macher, aber auch als kleine Sandmännchen, die das Einschlafen erleichtern. Das Schlafhormon Melatonin spielt dabei eine wichtige Rolle: Menschen mit einem Mangel an Melatonin leiden oft unter extremen Schlafstörungen. Mit dem Alter, insbesondere während der sogenannten Menopause, kann das Melatonin im Körper sinken und so für unruhige Nächte sorgen.
Neben Melatonin hängen aber auch die Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen eng mit der Schlafqualität zusammen. Da beide Hormone während der Wechseljahre stark schwanken bzw. sinken, bemerken Frauen in diesem Zeitraum häufig Veränderungen im Schlafverhalten. Aber woran liegt das eigentlich?
Das Gelbkörperhormon Progesteron wirkt
beruhigend,
angstlösend,
schlaffördernd,
antidepressiv.
Das Hormon Östrogen wirkt
stimmungsaufhellend,
thermoregulierend.
Durch eine geringere Produktion dieser Hormone kommt es während der Wechseljahre zu den unterschiedlichsten, oft auch psychischen Beschwerden. Innere Unruhe, Stress oder Sorgen können das Einschlafen erschweren. Hitzewallungen und Schweissausbrüche, die durch eine geminderte Östrogen-Produktion hervorgerufen werden, führen zum nächtlichen Aufwachen. Neben den Hormonschwankungen kann es aber auch andere Gründe für Schlaflosigkeit während der Wechseljahre geben.
Die Wechseljahre sind ein Thema, das in erster Linie Frauen beschäftigt. Aber auch Männer haben mit steigendem Alter häufig mit Schlafproblemen zu kämpfen. Grund dafür ist das erhöhte Risiko für bestimmte Erkrankungen, die sich negativ auf den Schlaf auswirken können. Betroffen sind hiervon natürlich beide Geschlechter.
Um altersbedingten Schlafproblemen vorzubeugen, sollte man bis ins hohe Alter einen gesunden Lebensstil verfolgen. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, Sport sowie eine gute mentale Gesundheit. Durch diese Balance lassen sich Übergewicht, Verdauungsprobleme, chronische Gelenkschmerzen und viele andere Erkrankungen vorbeugen, die erholsame Nächte stören könnten.
Obwohl Schlafprobleme während der Wechseljahre meist hormonell bedingt sind, gibt es einige Tipps, um den Schlaf zu verbessern. Vor allem die psychischen Belastungen kurz vor und nach der Menopause sind dabei nicht zu unterschätzen. Erfahre, wie du zurück zu innerer Ruhe und Gelassenheit findest und welche pflanzlichen Präparate dich auf deinem Weg zu erholsamen Nächten unterstützen können.
Hast du schon einmal von dem Begriff der Schlafhygiene gehört? Hierbei geht es nicht etwa um geputzte Zähne, frische Bettwäsche oder eine reinigende Dusche vor dem Zubettgehen. Vielmehr ist mit der Schlafhygiene eine Art Routine gemeint, die vor jeder Nacht gleich abläuft und so zu einem gesünderen Schlaf beiträgt.
Neben den immer gleichen Schlafens- und Aufstehzeiten kann man zum Beispiel zu einer abendlichen Meditation, einem entspannenden Schlafzimmer-Duft oder zu einem beruhigenden Tee greifen. Zudem ist es wichtig, sich abends keinerlei aufwühlenden Medien, Gesprächen oder gar Gedanken auszusetzen. Am besten legst du das Smartphone nun zur Seite, um für Erholung zu sorgen.
Auch die richtige Schlafumgebung trägt zu ruhigen Nächten bei. Meide Lärm, Chaos oder helle Lichter im Schlafzimmer, um die Melatonin-Produktion anzuregen. Temperaturen zwischen 16 und 18 °C sind beim Schlafen ideal. Zusammen mit hochwertiger Bettwäsche und Pyjamas aus natürlichen Materialien sorgst du so für besten Temperaturausgleich, um nächtlichen Hitzewallungen entgegenzuwirken.
Schon eine gute Balance zwischen Entspannung, Aktivität und einer gesunden Ernährung kann den Schlaf in den Wechseljahren verbessern. Hast du bereits eine ruhige Abendroutine, ausgewogenes Essen und Bewegung in deinen Alltag integriert, so können auch pflanzliche Mittel zur inneren Ruhe beitragen.
Vor allem Baldrian ist für seine schlaffördernden Eigenschaften bekannt. Als Tabletten konsumiert, solltest du zuvor ärztlichen Rat über die richtige Dosierung und mögliche Nebenwirkungen einholen – insbesondere dann, wenn du bereits andere Medikamente einnimmst. Trinkst du am Abend eine Tasse Baldrian-Tee, so ist die Pflanze unbedenklich; genau wie die entkrampfende Melisse und die schlaffördernde Passionsblume.
Zudem kommen bei Schlafstörungen und anderen Wechseljahresbeschwerden auch Johanniskraut, Mönchspfeffer, bestimmte Schüssler Salze sowie homöopathische Globuli infrage. Was letzten Endes am besten gegen Schlafprobleme während der Wechseljahre hilft, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Wenn keiner der genannten Tipps die gewünschte Wirkung zeigt oder die Schlafprobleme besonders stark auftreten, empfehlen wir dir jedoch zu professioneller Hilfe.
Wenn Frauen während der Wechseljahre schlecht schlafen, gibt es hierfür die verschiedensten Ursachen – allen voran die Hormonumstellung. In den meisten Fällen reichen bereits eine bessere Schlafhygiene und ein ausgeglichener Lifestyle aus, um diese Probleme in den Griff zu bekommen.
Bei besonders starken Beschwerden, die das tägliche Leben sehr beeinflussen, ist jedoch professionelle Hilfe gefragt. Ärzt*innen und Schlaflabore können dabei helfen, mögliche Mängel festzustellen und die Hormonkonzentration zu überprüfen. Auch eine Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion ist bei vielen Frauen mittleren Alters für den schlechten Schlaf verantwortlich.
Nach einer umfangreichen Diagnostik wird ein Behandlungsplan erarbeitet. Dieser kann aus dem Substituieren von Hormonen bestehen, die während der Wechseljahre sinken. Der Arzt oder die Ärztin stellt fest, ob und welche Arzneimittel eingenommen werden sollten oder ob Medikamente wie Antidepressiva sogar der Grund für die Schlafprobleme sind. In jedem Fall solltest du Schlafstörungen während der Wechseljahre ernst nehmen, um mögliche Langzeitfolgen durch chronischen Schlafentzug zu vermeiden.
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