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Schlafen ohne Kissen: Was steckt dahinter?

Geht es um erholsamen Schlaf, sind die meisten sich in einem Punkt einig: In ein gemütliches Bett gehören Matratze, Bettdecke und Kissen. Dass das Schlafen auch ohne Kissen bequem und sogar gesünder sein kann, mag man kaum glauben. Wir klären auf, in welchen Fällen ein Kissen deine Gesundheit negativ beeinflussen kann und wann du deinen Kopf doch lieber höher betten solltest.

von CALIDA

7. August 2024 • 5 Min. Lesezeit

Auf dem Bild ist eine Frau zu sehen, die auf einem Bett ohne Kissen in einem dämmrigen Raum liegt.

Schlafen ohne Kissen: Erfahre, wie es Deinen Schlaf beeinflussen kann.

Ist das Schlafen ohne Kissen gesund? Eine Frage der Schlafposition

Bevor wir dir erklären, ob du ein Kissen zum Schlafen brauchst oder nicht, möchten wir dich einmal über die optimale Liegeposition aufklären. Dabei geht es zunächst nicht um die Bauch-, Seiten- oder Rückenlage, sondern um deine Körperlagerung.

Diese sollte beim Schlafen möglichst entspannt und natürlich sein. Das bedeutet: Deine Wirbelsäule sollte von der Hals- über die Brust- bis zur Lendenwirbelsäule in einer geraden Linie verlaufen, ohne dass Kopf und Hüfte einsinken oder überstreckt sind.

Mit einer ergonomischen Lagerung kannst du deine Wirbelsäule entlasten und so Verspannungen und Schmerzen im gesamten Oberkörper vorbeugen. Ein Kissen kann in manchen Fällen zu einer gesunden Körperhaltung beitragen, es kann aber auch genau das Gegenteil bewirken; hier kommt es auf deine individuelle Schlafposition an.

In Bauchlage am besten ohne Kissen schlafen

Die Bauchlage ist zwar eine eher seltene Schlafposition, jedoch wird sie von Bauchschläfer*innen umso mehr geschätzt; sie fühlen sich geborgen und wie vom eigenen Bett umarmt. Damit diese Schlafposition nicht zu Verspannungen führt, solltest du jedoch einiges beachten. Ganz wichtig: Das Kissen muss weg!

Tatsächlich ist die Bauchlage die einzige Schlafposition, in der sich das Kissen kompromisslos aus deinem Bett verabschieden sollte. Der Grund? Durch die erhöhte Lage deines Kopfes wird die Halswirbelsäule stark überstreckt und der Nacken knickt auf unnatürliche Weise ab – dies führt schnell zu Nackenschmerzen und Verspannungen, die sich bis in den Kopf ausbreiten können.

Zudem haben Bauchschläfer*innen oft zwei weitere Probleme: Zum einen liegt ihnen das vor der Nase oder dem Mund, was die Atmung erschwert. Zum anderen sorgt das Kissen für unschöne Druckstellen im Gesicht. Letztere könnte man zwar durch einen Samtbezug verhindern, trotzdem spricht vieles dafür, dem Kissen in Bauchlage Lebewohl zu sagen.

Rückenlage ohne Kissen? Nicht immer von Vorteil

Ob du als Rückenschläfer*in ein Kissen benötigst oder nicht, ist vor allem abhängig von deiner Matratzenhärte. Ist deine Matratze eher hart, kann der Druck auf die Brustwirbelsäule zu stark werden; sie wird entgegen der natürlichen S-Form der Wirbelsäule flach gedrückt. Zudem kann es passieren, dass zwischen deinem Nacken und der harten Matratze eine Lücke entsteht, die ebenfalls zu Haltungsschäden führen kann.

Möchtest du als Rückenschläfer*in vom Schlafen ohne Kissen profitieren, solltest du also eine mittelharte bis weiche Matratze wählen. So können deine Schultern und dein Becken etwas tiefer einsinken, was den Druck von deiner Brustwirbelsäule nimmt.

Mit der richtigen Matratze kann die Rückenlage ohne Kissen also eine optimale Schlafposition sein, in der du Verspannungen lösen und deine Halswirbelsäule in die richtige Position bringen kannst. Einige Orthopäd*innen beschreiben diese Schlafposition sogar als die gesündeste!

Die Seitenlage: Ohne Kissen geht’s nicht!

Während der Verzicht auf ein Kissen in Bauch- und Rückenlage durchaus seine Vorteile haben kann, sieht das bei der Seitenlage anders aus. Hier solltest du deinen Kopf auf einem Kissen ablegen können, um deine Nackenwirbel zu entlasten. Ansonsten kann es passieren, dass dein Kopf seitlich abknickt oder eine Lücke zwischen Hals und Nacken entsteht, die zu unangenehmen Verspannungen führen kann.

Um für einen besonders erholsamen Schlaf zu sorgen, gibt es sogar spezielle Kissen für Seitenschläfer*innen. Ein solches Nackenstützkissen ist etwas höher als normale Kissen, was vor allem bei härteren Matratzen wichtig ist. Hast du eine weiche Matratze, so sinkt der Kopf ohnehin etwas tiefer ein; hier reicht in der Seitenlage dann auch ein flaches Kissen aus.

Diese Vorteile kann das Schlafen ohne Kissen haben

In der Bauch- und Rückenlage kann das Schlafen ohne Kissen unangenehme Verspannungen und Fehlstellungen der Wirbelsäule vorbeugen und sogar lindern. Doch das sind nicht die einzigen Vorteile, die der Verzicht aufs Kissen mit sich bringt. Bestimmte Menschen profitieren besonders davon, direkt auf der Matratze zu schlafen.

Schlafen ohne Kissen kann Schnarchen lindern

Schnarchen kann viele Ursachen haben. Ein häufiger Grund für die nächtlichen Störgeräusche ist die Zunge, welche nach hinten fällt und so die Atemwege blockiert. Das passiert vor allem bei Rückenschläfer*innen, die ein besonders weiches oder schmales Kissen haben.

Damit der Kopf nicht mehr überstrecken kann, solltest du als Rückenschläferin auf ein Kopfkissen verzichten und stattdessen eine etwas weichere Matratze wählen, die im Schlaf für die optimale Körperhaltung sorgt. Durch weniger Schnarchen und eine ergonomische Liegeposition tust du nicht nur dir, sondern auch deiner Bettpartner*in etwas Gutes.

Pickel & Falten werden reduziert

Menschen, die auf dem Bauch schlafen, kennen das Problem: Man wacht am Morgen auf und das Kissen hat tiefe Knitterfalten in das Gesicht gedrückt. Zudem kann es vorkommen, dass durch den stetigen Kontakt zwischen Haut und Kissen Unreinheiten entstehen. Grund ist zum einen die fehlende Luftzufuhr und zum anderen die Feuchtigkeit und etwaiger Schmutz oder Staub, der sich im Kissen festgesetzt hat.

Diese Probleme lassen sich mit dem Verzicht auf ein Kissen ganz leicht umgehen. Bauchschläfer*innen sind dabei am ehesten von Falten und Pickelchen betroffen. Sie sollten ohnehin auf ein Kissen verzichten, um ihre Wirbelsäule zu entlasten. In der Seitenlage kann ein Samtbezug und regelmässigeres Waschen von Kissen und Bezug helfen, um diesen Problemen entgegenzuwirken.

Allergiker*innen profitieren vom Kissen-Verzicht

Ein Kissen ist nicht nur ein beliebter Sammelplatz für Schmutz und Hausstaubmilben, sondern auch für Pollen, die von draussen durchs Fenster kommen. Wenn du selbst vor allem nachts unter Heuschnupfen und einer verstopften Nase leidest, kann das Schlafen ohne Kissen für eine Linderung der Symptome sorgen. Als Rücken- und Seitenschläfer*in solltest du dabei jedoch immer auf die richtige Körperhaltung und Liegeposition achten.


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