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Warum reden wir im Schlaf?

Dein*e Partner*in erzählt dir am Frühstückstisch regelmässig, was du im Schlaf alles gesagt haben sollst? Für viele Schlafredner*innen sind ihre nächtlichen Monologe nur schwer zu glauben, schliesslich bekommen sie rein gar nichts davon mit. Doch tatsächlich sind deutlich mehr Menschen von der sogenannten Somniloquie betroffen, als man denkt. Erfahre, warum wir im Schlaf reden und ob man etwas dagegen tun kann.

von CALIDA

19. Juni 2024 • 5 Min. Lesezeit

Eine Frau mit geschlossenen Augen und schwarzem Haar liegt auf einem weissen Untergrund. Sie trägt einen weissen Body von CALIDA und hat die Hände über dem Kopf. Ihre Pose strahlt Ruhe und Gelassenheit aus.

Reden im Schlaf: Verstehe die Ursachen und Folgen.

Im Schlaf sprechen: Die wichtigsten Fakten

Das Reden während des Schlafs wird auch als Somniloquie bezeichnet und gehört zu den Parasomnien – den Störungen, die sich in der Nacht durch ein ungewöhnliches Verhalten äussern.

Obwohl sich das zunächst nach einem ernsten Krankheitsbild anhört, können wir dich beruhigen: Auch vollkommen gesunde Menschen reden hin und wieder im Schlaf. Solange die Somniloquie nicht als Symptom einer anderen Erkrankung auftritt, handelt sich also eher um ein auffälliges Verhalten als um eine ernst zu nehmende, behandlungswürdige Störung.

In mehreren grossen Studien zeigte sich, dass über 60 % aller Erwachsenen schon einmal im Schlaf geredet haben oder dies weiterhin regelmässig tun! Bei Kindern kommt das Schlafreden sogar noch häufiger vor.

Wann und über was reden wir im Schlaf?

Experten gehen davon aus, dass wir durch das Reden im Schlaf unseren Tag verarbeiten. Oft sprechen wir kurz vor oder während der nächtlichen Traumphase - der REM-Phase. In der Regel nehmen Bett- oder Zimmernachbar*innen dabei nur undeutliches Gemurmel wahr. Seltener öffnen Betroffene die Augen, richten sich auf, sprechen kurz und legen sich dann wieder ruhig hin.

Auch ein Aufschreien, herzhaftes Lachen und das Erwähnen von Namen oder Schimpfwörtern ist nicht unüblich. Beleidigungen und Kraftausdrücke wurden von Schlafforscher*innen sogar besonders häufig beobachtet. Grund dafür sei eine niedrigere Hemmschwelle als im Wachzustand.

Betroffene können sich nie an ihre nächtlichen Ausschweifungen erinnern oder diese gar steuern. Andere sollten also nicht zu viel in das Gesprochene hineininterpretieren oder sich gar angegriffen fühlen. Dass unerwünschte Namen genannt oder Geheimnisse ausgeplaudert werden, ist sehr unwahrscheinlich – wenn dies doch geschieht, handelt es sich eher um Erinnerungen oder die Verarbeitung des Tages.

Die häufigsten Ursachen für Somniloquie

Aber warum reden wir im Schlaf? Bei gesunden Menschen tritt Somniloquie meist vollkommen zusammenhangslos auf – die genauen Ursachen sind also noch nicht geklärt. Das Reden im Schlaf kann hier beispielsweise mit einem verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus oder einer verbesserungswürdigen Schlafhygiene zusammenhängen. Auch Anspannung und Stress können die nächtlichen Monologe verstärken, genauso wie der Konsum von Alkohol, Koffein, Nikotin, Medikamenten und Drogen.

Neben dem unbedenklichen Auftreten kann die Somniloquie auch mit anderen Schlafstörungen oder psychischen Problemen einhergehen. So tritt es häufig in Kombination mit Schlafwandeln, einer Schlafapnoe oder als Begleitsymptom von Depressionen, Traumata und neurologischen Erkrankungen auf.

Vermutest du, dass sich das Reden im Schlaf bei dir aufgrund anderer Beschwerden zeigt, so empfehlen wir dir, einen Experten aufzusuchen. Schlaflabore sind auf die typischen Schlafstörungen spezialisiert und können individuelle Ursachen feststellen.

Was tun gegen Reden im Schlaf?

Möglicherweise fragst du dich nun, was du gegen die Somniloquie tun kannst. Tritt diese Verhaltensauffälligkeit als Symptom einer anderen Erkrankung auf, so verschwindet sie mit ihrer Behandlung in der Regel auch wieder – der richtige Weg kann in bestimmten Fällen also zum Beispiel eine psychotherapeutische Behandlung oder gar der Besuch beim HNO-Arzt sein (etwa bei Schlafapnoe).

Tritt das Reden im Schlaf ohne andere Begleiterscheinungen auf, ist die Ursache meist mit dem Schlaf an sich in Verbindung zu bringen. Bereits eine verbesserte Schlafhygiene und die optimale Schlaftemperatur lindern verschiedenste Schlafstörungen oft schon.

Schlafhygiene & gutes Schlafklima gegen nächtliches Reden

Um das Sprechen im Schlaf zu reduzieren, sollten wir an einem regelmässigen Tag-Nacht-Rhythmus mit ähnlichen Schlafens- und Aufstehzeiten arbeiten. Zudem sind auch andere entspannende Routinen am Abend förderlich, um nachts ruhiger und erholsamer zu schlafen.

Damit dein Körper am Abend mehr vom Schlafhormon Melatonin bildet, hilft eine aufgeräumte Umgebung und gedämpftes Licht. Statt heller LED-Beleuchtung, Softdrinks und Handy empfehlen wir dir am Abend Kerzenschein, eine Tasse beruhigenden Tee und ein gutes Buch als Entertainment. Auch Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditationen helfen, um den Stress aus dem Alltag hinter sich zu lassen und entspannt einzuschlafen.

Um nicht nur das Ein-, sondern auch das Durchschlafen zu erleichtern und dem Reden im Schlaf vorzubeugen, sollte auch das Schlafklima stimmen: Temperaturen zwischen 16 und 19 °C sind im Schlafzimmer ideal. Die Luft sollte dabei nicht zu trocken sein, damit die Nase frei bleibt. Lüfte dein Schlafzimmer vor dem Zubettgehen gut durch, um in der Nacht für ausreichend Sauerstoff zu sorgen.


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