Wäsche nachhaltig waschen: Freundlich zu Umwelt & Portemonnaie
Wer sich für Umweltschutz einsetzen und sein Leben nachhaltiger gestalten möchte, kann bereits durch die kleinsten Veränderungen im Haushalt einiges bewirken. Besonders das Putzen, Reinigen und insbesondere das Wäschewaschen gehören in den eigenen vier Wänden zu den grössten Umweltsündern – und dies nicht nur wegen möglicher Chemikalien in Waschmitteln, Weichspülern & Co.
12. April 2023 • 7 Min. Lesezeit
Tipps für umweltbewusste Reinigung und Pflege deiner Kleidung.
Erfahre bei CALIDA, warum Wäschewaschen so umweltschädlich ist und wie du die Reinigung deiner Kleidung nachhaltiger und kostengünstiger gestalten kannst. Hier eine kurze Übersicht, auf die wir in unseren 10 Tipps noch genauer eingehen werden:
Das Wäschewaschen ist für viele ein genauso automatisierter Prozess wie der tägliche Toilettengang. Im Stress kann es daher schon einmal vorkommen, dass eine Ladung Wäsche kleiner geraten ist oder dass versehentlich zu viel Waschmittel verwendet wurde – Fauxpas, die kein Weltuntergang sind, einem jedoch bewusst sein sollten. Denn neben einem kostspieligen Wasser- und Stromverbrauch vergrössert sich durch unnötiges Waschen und einen hohen Waschmittelverbrauch auch unser ökologischer Fussabdruck.
Waschmittel, Weichspüler und Wäschedüfte werden von unserer Waschmaschine direkt ins Abwasser geleitet. Die enthaltenen Chemikalien wie Tenside oder Bleichmittel schaden dabei nicht nur der Umwelt, sondern sind für eine gründliche Reinigung nicht einmal notwendig! Ein guter Grund, auf ökologische Alternativen umzusteigen oder sein Waschmittel kostengünstig und ohne grossen Aufwand selbst herzustellen; eine Anleitung hierfür findest du am Ende dieses Artikels. Zunächst aber zu unseren 10 Tipps für nachhaltiges, günstiges & umweltschonendes Wäschewaschen!
Schon beim Kauf einer neuen Waschmaschine lohnt es sich, nachhaltig zu denken. Denn auch wenn eine gebrauchte Maschine auf den ersten Blick günstiger erscheint, verbraucht sie durch eine schlechte Energieeffizienz oft massgeblich mehr Strom. Dies macht sie nicht nur zu einem echten Umweltsünder, sondern in Zeiten steigender Energiekosten vor allem zu einem enormen Geldfresser. Während Kühlschränke bereits mit Energieklassen von A+++ bewertet sind, sind die umweltfreundlichsten Geräte beim Waschmaschinen-Kauf mit Energieklasse A ausgezeichnet.
Der Wäschestapel mit getragener Kleidung ist wieder einmal riesig, obwohl die einzelnen Teile erst ein oder zweimal getragen wurden? Um wieder Platz auf dem unbeliebten „Wäsche-Stuhl“ zu schaffen, entscheiden sich viele Menschen schon jetzt zum Waschen, obwohl die Kleidung weder verschmutzt ist noch unangenehm riecht. Es scheint selbsterklärend und trotzdem könntest du umweltschädliche Waschgänge deutlich reduzieren, indem du getragene Kleidung z. B. an der frischen Luft aushängen oder sie über Nacht in die Tiefkühltruhe legen, um sie aufzufrischen.
Vor allem bei pflegeleichten und robusten Textilien wie Baumwolle oder Handtüchern aus Frottee kannst du die Waschmaschine ruhig voll beladen; dies reduziert die Anzahl der Waschgänge und entlastet somit sowohl Ihren Geldbeutel als auch unsere Umwelt. Damit deine Wäsche noch ausreichend Platz in der Waschmaschine hat, sollte zwischen Trommel und Kleidung noch ca. eine Faust breit Platz sein.
Empfindliche Kleidung aus Wolle, schicke Dessous oder feine Blusen brauchen hingegen etwas mehr Platz in der Waschmaschine. Durch die ohnehin niedrigeren Temperaturen und die kleinere Schleuderzahl ist die Reinigung dieser Kleidungsstücke in der Waschmaschine jedoch nicht weniger nachhaltig; ein Waschbeutel kann die feinen Kleidungsstücke zudem schützen und langlebiger machen. So sorgst du auch in deinem Kleiderschrank für mehr Nachhaltigkeit.
Damit Kleidung tiefenrein wird, entscheiden sich viele Menschen für möglichst hohe Waschtemperaturen von 60 °C oder sogar 95 °C. Ist deine Kleidung jedoch nicht vollkommen verschmutzt oder verkeimt, sind solch hohe Temperaturen vollkommen überflüssig und sogar schlecht für Stromverbrauch, Umwelt und für die Fasern deiner Wäsche. Selbst bei Unterwäsche und insbesondere bei feinen Spitzen-BHs oder empfindlichen Slips sollten 30 °C nicht überschritten werden. Und keine Angst: Auch Temperaturen von unter 40 °C sorgen für tiefenreine Unterwäsche und Kleidung!
Dass auch das Vorwäsche-Programm unserer Waschmaschine den Strom- und Wasserverbrauch steigen lässt, ist selbsterklärend. Für normal verschmutzte Kleidung ist dieses Programm sogar vollkommen überflüssig und sollte daher im normalen Alltag gemieden werden. Um einzelne, stark verschmutzte Kleidungsstücke auch ohne Vorwäsche zum Leuchten zu bringen, eignet sich die richtige Vorbehandlung: Mit ökologischem Fleckenspray oder Gallseife kannst du einzelne Flecken behandeln, während eine Mischung aus Wasser und Zitronensäure oder Essig ganze Kleidungsstücke auf den Waschgang vorbereitet.
Um die Chemikalienbelastung im Abwasser möglichst gering zu halten, solltest du immer nur so viel Waschmittel verwenden wie wirklich nötig. Hinweise zur richtigen Dosierung findest du auf der Rückseite der Waschmittel-Verpackung; da die Menge auch vom Härtegrad des Wassers in deinem Wohnort abhängig ist, lassen sich hierzu keine genauen Faustregeln nennen. Es gilt jedoch: Je weicher das Wasser, desto weniger Waschmittel wird benötigt.
Sicherlich kann man auch bei der Handwäsche grosse Mengen Wasser verbrauchen. Bevor du jedoch für ein oder zwei Wäscheteile die Waschmaschine anstellen und zusätzlich Stromkosten verursachen, kann sich das manuelle Waschen durchaus lohnen. Einzelteile können dabei bequem im Waschbecken mit warmem Wasser und etwas Waschmittel gereinigt werden; auch selbst gemachtes Waschmittel eignet sich hierfür hervorragend. Lass das Kleidungsstück einfach für kurze Zeit im Wasser einweichen, walke es dann für zwei bis drei Minuten gründlich durch und spüle es anschliessend mit kaltem Wasser aus.
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an ökologischen Waschmitteln, die auf einen Grossteil an Chemikalien verzichten. Generell gilt, dass Waschpulver einen geringeren Anteil an Tensiden enthält und somit umweltfreundlicher als flüssiges Waschmittel oder Waschkapseln ist. Zudem gibt es bereits Color- und Vollwaschmittel, die auf umweltschädliche Phosphate, Erdöl, Mikroplastik, Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe sowie auf optische Aufheller verzichten. Öko-Zertifikate wie der Blaue Engel oder das EU-Ecolabel sind ein guter Anhaltspunkt beim Waschmittel-Kauf.
Dass Weichspüler aufgrund der enthaltenen Weichmacher und Duftstoffe schlecht für die Umwelt sind und auch die Reinigungsleistung nicht positiv beeinflussen, ist hinlänglich bekannt. Trotzdem möchten viele nicht auf den frischen Wäschegeruch und das kuschelige Gefühl deiner Kleidung verzichten. Um die Umwelt zu schützen und Wäsche nachhaltiger zu waschen, empfehlen wir dir trotzdem, den Weichspüler, wenn möglich wegzulassen oder weitestgehend zu reduzieren.
Nach dem Wäschewaschen ist das Wäschetrocknen an der Reihe. Um diesen Prozess zu beschleunigen und den Platz für eine sperrige Wäscheleine zu sparen, nutzen viele den Trockner. Ein weiteres Elektrogerät, welches enorm viel Strom verbraucht und nicht gerade nachhaltig ist. Um die Umwelt zu schützen, ist es daher vor allem bei schnelltrocknender Wäsche wie Baumwolle, Leinen oder Handtüchern ratsam, auf die Leine auszuweichen.
An der frischen Luft ist Ihre Kleidung dabei innerhalb kürzester Zeit getrocknet – in der Sonne braucht sie dafür oft nur wenige Stunden. Geht es doch einmal nicht anders, achte genau wie beim Waschmaschinen-Kauf auch bei der Anschaffung eines neuen Trockners auf die Energieeffizienz.
Wer 100% ökologisch und nachhaltig Wäschewaschen möchte, kann sein Waschmittel ganz einfach selbst herstellen. Dafür benötigst du:
1 geraspelte Kernseife
1.5 Teile Wasch-Soda
5-6 Teile kochendes Wasser
Spülmaschinensalz und ätherische Öle für einen schönen Duft
Optional: 1.5 Teile Natron + 1.5 Teile Zitronensäure, um Universalwaschmittel herzustellen
So bereitest du dein eigenes Waschmittel zu:
1) 1 Teil geraspelte Kernseife mit 1,5 Teilen Wasch-Soda in 5-6 Teilen kochendem Wasser auflösen; um Universalwaschmittel herzustellen, kannst du ausserdem 1,5 Teile Natron und ebenso viel Zitronensäure hinzugeben. Etwas Spülmaschinensalz sowie ätherische Öle für einen schönen Duft sind dabei optional.
2) Haben sich beim ersten Aufkochen sämtliche Inhaltsstoffe aufgelöst, kannst du die Mischung nach jeweils einer und nach etwa 12 Stunden erneut aufkochen, um die Konsistenz zu optimieren.
3) Gib nun 150 bis 200 ml deines selbst gemachten Waschmittels in die Maschine, um in Zukunft preiswert und nachhaltig Wäsche zu waschen.
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