Richtig bügeln: Diese einfachen Regeln sollte jeder kennen
Bügeln: Für die einen ein meditativer Prozess, für die anderen lästige Hausarbeit. Doch ganz gleich, wie du dazu stehst: Wenn du deine frisch gewaschene Kleidung wieder faltenfrei haben möchtest, kommst du ums Bügeln nicht herum. Und sind wir ehrlich: Ein gebügeltes Hemd oder eine glatte Bluse trägt sich einfach besser, lässt uns selbstsicherer auftreten und wirkt obendrein deutlich gepflegter. In diesem Beitrag möchten wir dir das Bügeln näherbringen – von der Vorbereitung über die Wahl der richtigen Temperatur bis hin zu hilfreichen Kniffen für empfindliche Stoffe und besonders glatte Bügel-Ergebnisse. Und wenn du tatsächlich mal keine Zeit oder Lust hast, halten wir sogar ein paar Bügeleisen-Alternativen für dich bereit!
29. Januar 2025 • 6 Min. Lesezeit

Die besten Bügeltipps für makellose Kleidung und langanhaltende Frische.
Bügeln liegt dir nicht, aber du hast keine Ahnung, an welcher Stelle es hakt? Mit unseren 5 Tipps möchten wir dir das Bügeln Schritt für Schritt näherbringen – so wirst du deine knitterfreien Hemden und Blusen in Zukunft schneller in den Händen halten und ganz nebenbei viel Geld für den Bügelservice in deiner Wäscherei sparen.
Wusstest du, dass du schon im Vorfeld einiges dafür tun kannst, um angenehmer und sicherer zu bügeln? Eine gute Vorbereitung spart Zeit und verhindert Schäden am Kleidungsstück. Halte dich dabei am besten an folgende Punkte:
Arbeitsplatz aufbauen: Sorge für ausreichend Platz um dein Bügelbrett herum. Wenn du eingeengt bist, kann es leicht passieren, dass du über das Kabel stolperst und dir das Bügeleisen wegrutscht.
Materialien bereitstellen: Hast du Bügelbrett, Bügeleisen und eine Sprühflasche mit Wasser griffbereit? Auch Hilfsmittel wie ein Hitzeschutz-Tuch (z. B. aus Baumwolle) können hilfreich sein, um sehr empfindliche Stoffe zu schützen. Für deine persönliche Unterhaltung dürfen Kopfhörer, Fernbedienung und etwas zu trinken nicht fehlen.
Bügeleisen entkalken: Ein verkalktes Bügeleisen kann dazu führen, dass statt reinem Dampf kleine Kalkpartikel auf der Kleidung landen oder die Dampffunktion eingeschränkt wird. Entkalke dein Bügeleisen daher regelmässig, indem du spezielle Entkalker oder Wasser-Essig-Lösungen verwendest – schau dafür unbedingt in die Bügeleisen-Anleitung, um nichts zu beschädigen.
Wäsche vorsortieren: Trenne deine Kleidungsstücke nach Materialien. So ersparst du dir lästiges Nachregeln der Temperatur und schliesst Fehler aus, bei denen du versehentlich den Wollpullover auf der heissesten Stufe bügelst.
Mit dieser Vorbereitung hast du den Grossteil der Arbeit bereits erledigt und kannst dich nun dem eigentlichen Akt des Bügelns widmen.
Nichts ist ärgerlicher als ein – im wahrsten Sinne des Wortes – heiss geliebtes Kleidungsstück zu ruinieren, weil man das Bügeleisen blind auf die höchste Stufe geschaltet hat. Schau dir vor dem Bügeln also unbedingt die Pflegehinweise im Etikett an!
Dort findest du unter anderem ein Bügeleisen-Symbol mit kleinen Punkten, welches dir verrät, welche Temperatur deine Kleidung verträgt:
Ein Punkt (80 bis 110 °C): Meist für synthetische Stoffe wie Polyester oder empfindliche Fasern vorgesehen, also für niedrige Hitze.
Zwei Punkte (110 bis 165 °C): Mittlere Stufe, passt häufig für Mischgewebe oder pflegeleichte Baumwolle.
Drei Punkte (165 bis 220 °C): Maximale Temperatur, in der Regel nur für Leinen oder reine Baumwolle geeignet.
Wenn du dir unsicher bist, bügle deine Kleidung lieber eine Stufe kühler. Auf diese Weise gehst du keine Risiken ein und kannst dich langsam an eine höhere Temperatur herantasten.
Du hast es bestimmt schon erlebt: Ein trockenes Hemd zu bügeln kann anstrengend und zeitaufwendig sein, weil sich jede Falte hartnäckig wehrt. Das Zauberwort heisst „Feuchtigkeit“. Dampfbügeleisen wurden genau zu diesem Zweck erfunden; der Wasserdampf macht das Gewebe geschmeidiger und Falten können schneller verschwinden.
Um deine Kleidung mithilfe von Feuchtigkeit zu glätten, hast du drei Möglichkeiten:
Bügeleisen mit Dampftank: Wenn du ein Dampfbügeleisen besitzt, füllst du den Tank einfach mit Wasser (am besten kalkarm bzw. destilliert) und schaltest die Dampffunktion ein. Achte darauf, dass das Wasser frisch ist und entkalke dein Bügeleisen regelmässig, damit sich keine Ablagerungen bilden.
Sprühflasche: Falls dein Gerät keinen Dampftank hat, reicht eine einfache Sprühflasche aus, um die Kleidungsstücke leicht anzufeuchten. Achte darauf, dass die Flasche einen möglichst feinen Nebel hat und benetze das Kleidungsstück regelmässig mit dem Wasser. Anschliessend glättest du das Material mit dem heissen Bügeleisen.
Steamer: Der Steamer ist eine sehr schonende Methode, um einzelne, besonders empfindliche Kleidungsstücke zu glätten. Hierbei benebelst du dein Kleidungsstück von allen Seiten mit Wasserdampf, um Fältchen zu entfernen; der Steamer kommt dabei ganz ohne mechanischen Druck aus.
Auch wenn Feuchtigkeit deine Kleidung schützen soll, solltest du bei besonders feinen Stoffen dennoch vorsichtig mit Dampf umgehen. Vor allem sehr glatte, glänzende Materialien reagieren oft empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit und könnten Wasserflecken bekommen.
Wer kennt sie nicht – die unschönen Glanzstellen auf dunklen Hosen oder Jacken? Oft entstehen solche Flecken durch zu hohe Hitze bzw. durch den direkten Kontakt mit dem heissen Bügeleisen.
Um das zu vermeiden, drehst du empfindliche Kleidungsstücke vor dem Bügeln ganz einfach auf links. So arbeitest du im Grunde von innen heraus, was das Risiko von Glanzstellen reduziert. Zusätzlich kannst du ein dünnes Baumwolltuch, ein Geschirrtuch oder ein spezielles Bügeltuch zwischen Kleidungsstück und Bügeleisen legen. Auch das schützt empfindliche Fasern vor direkter Hitzeeinwirkung. Gerade bei Polyester, Seide, Satin oder Wolle lohnt sich dieser Zwischenschritt, um langfristig Freude an den Stücken zu haben.
Stell dir vor, du hast ein Oberhemd mühevoll faltenfrei gebügelt, legst es sofort zusammen – und nach zehn Minuten ist es wieder zerknittert. Ganz schön frustrierend. Der Fehler: Du hast dein Kleidungsstück gefaltet, als es noch warm war – und trockene, warme Fasern neigen dazu, sich schnell neue Falten einzufangen, wenn sie direkt aufeinandergepresst werden.
Lass deine frisch gebügelte Wäsche also ruhig ein paar Minuten auf dem Bügelbrett, einem sauberen Stuhl oder auf dem Kleiderhaken abkühlen, bevor du sie faltest und in den Schrank sortierst. Das kostet dich kaum Zeit, kann aber eine Menge Ärger ersparen und sorgt für nachhaltige Faltenfreiheit.
Du kennst nun die wichtigsten Bügel-Tipps. Doch manchmal wird man in der Hektik unachtsam oder begeht vermeidbare Fehler, die nicht nur zu Schäden an der Kleidung führen, sondern in seltenen Fällen sogar gefährlich sein können.
Hier drei Dinge, die du beim Bügeln definitiv nicht machen solltest:
Unbeaufsichtigtes Bügeleisen: Lass dein heisses Bügeleisen niemals eingeschaltet stehen, wenn du den Raum verlässt! Das ist nicht nur gefährlich – Stichwort Brandrisiko –, sondern kann auch Schmorstellen an Stoff oder Bügelbrett hinterlassen. Wenn du kurz wegmusst, stell das Bügeleisen mindestens senkrecht ab oder schalte es komplett aus.
Zu heiss bügeln: Viele neigen dazu, das Bügeleisen gleich auf die höchste Stufe zu stellen, weil sie glauben, das Bügeln ginge dann schneller. Tatsächlich riskierst du aber eher Schäden am Gewebe. Ein Brandfleck ist schnell passiert, und empfindliche Stoffe fangen an zu glänzen oder sich zu verziehen –das kann man nicht rückgängig machen.
Kalkhaltiges Wasser verwenden: Wenn du ein Dampfbügeleisen oder eine Sprühflasche zum Befeuchten deiner Bügelwäsche nutzt, solltest du auf kalkarmes bzw. destilliertes Wasser achten. Bei hartem Leitungswasser bilden sich Kalkrückstände im Inneren des Bügeleisens, die später weisse oder gelbe Flecken auf deiner Kleidung hinterlassen und die Dampflöcher verstopfen können. Ein regelmässiges Entkalken ist daher Pflicht!
Manche Kleidungsstücke sind entweder sehr zart oder extrem steif und widerspenstig. Hier braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl, um sie glatt zu bekommen, ohne etwas kaputtzumachen.
Feine Seide: Lieber bei geringer Hitze arbeiten und ein Tuch dazwischen legen. Ein einzelner Fleck durch zu viel Dampf kann schon ausreichen, um ein helles Seidenkleid dauerhaft zu ruinieren.
Dickes Leinen: Feuchte das Gewebe vorher an oder bügle es noch leicht klamm bei hoher Hitze (solange das Pflegeetikett es erlaubt). So lassen sich hartnäckige Leinenfalten relativ zügig glätten.
Wollpullis: Vorsicht, Wolle darf man oft gar nicht bügeln, jedenfalls nicht direkt. Ein Dampfstoss aus leichtem Abstand kann helfen, die Fasern wieder aufzurichten. Sonst lieber auf links drehen oder ein Tuch verwenden.
Wenn ein Kleidungsstück sehr starke Knitter aufweist, könntest du vor dem Bügeln zusätzlich einen Steamer verwenden. Die aufsteigende Feuchtigkeit lockert das Material, ohne es zu stark zu erhitzen.
Eine der besten Nachrichten für Bügelmuffel: Nicht jedes Kleidungsstück muss in Kontakt mit dem Bügeleisen kommen. Es gibt eine ganze Reihe an Stoffen und Geweben, die von Natur aus knitterarm sind oder sich durch simples Ausschütteln beinahe selbst glätten:
Synthetische Stoffe: Polyester oder Polyamid werfen oft nur wenige Falten und hängen sich beim Trocknen von ganz allein aus.
Mischgewebe: Mischungen aus Baumwolle und Polyester knittern weniger stark als reine Baumwolle.
Strick: Viele Stricksachen aus Wolle oder Acryl hängen sich nach dem Waschen von allein aus, wenn man sie flach zum Trocknen ausbreitet. Vor allem grober Strick knittert nicht.
So praktisch es sein mag – nicht jeder will seine Freizeit hinter dem Bügelbrett verbringen. Auch wenn du kaum Zeit hast oder das Bügeln einfach verabscheust, gibt es effektive Alternativen, um dennoch für glatte Kleidung zu sorgen:
Ein altbekannter Trick: Häng ein knitteriges Oberteil ins Badezimmer, während du heiss duschst. Der aufsteigende Dampf lockert die Fasern und leichte Falten verschwinden fast wie von selbst. Zwar ersetzt diese Methode keine Bügel-Aktion, aber für einen spontanen Termin kann dieser Tipp goldwert sein.
Statt das Hemd nach der Reinigung bzw. der Trocknung im Wäschetrockner achtlos in den Wäschekorb zu werfen, schüttle es gründlich aus und hänge es sofort auf einen Kleiderbügel. Viele fasrige Materialien werden durch diese Methode bereits deutlich glatter. Vor allem pflegeleichte Hemden oder Mischgewebe sehen danach oft schon sehr präsentabel aus.
Wer kennt das nicht: Nur ein bestimmter Bereich des Kleidungsstücks hat Falten und der Rest sieht gut aus. Statt extra das Bügelbrett aufzustellen, kannst du ein spezielles Glättungsspray gezielt auf die betroffene Stelle aufsprühen und diese leicht glatt streichen. Mit einem mitteldicken Handtuch oder ein wenig Föhnwärme arbeitest du anschliessend die Falte heraus – eine perfekte Bügelalternative für kleine Makel.
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